Bernau: Gedenken zum Kriegsende – Blumen für die Opfer des Nationalsozialismus
Stilles Gedenken
Bernau / Barnim: Am Ehrenmal für die Gefallenen der Roten Armee an der Mühlenstraße und am gegenüberliegenden Deserteurdenkmal gedachte Bernaus Bürgermeister André Stahl am heutigen 8. Mai still der Opfer des 2. Weltkrieges.
Schweigend legte er Kränze an den beiden Gedenkorten nieder und erinnerte so an die millionenfachen Opfer des Nationalsozialismus.
„Vor genau 79 Jahren kapitulierte das faschistische Deutschland. Ein Land, das den Zweiten Weltkrieg entfacht hatte und sechs Jahre lang Krieg führte, in dem mehr als 60 Millionen Menschen zu Tode kamen. Am 8. Mai 1945 um 23.01 Uhr trat die Gesamtkapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft, die nationalsozialistische Kriegsherrschaft fand damit ein Ende. Nicht enden darf aber das Gedenken an die Geschehnisse dieser Zeit. Auch 79 Jahre nach der Befreiung von Krieg und Gewalt ist das Erinnern wichtig. Vielleicht sogar angesichts der weltpolitischen Lage wichtiger denn je“, so André Stahl.
Seit 1998 gehört das Deserteurdenkmal von Bildhauer Friedrich Schötschel zu den Erinnerungsorten der Stadt. Es trägt die Inschrift: „Gewidmet allen Deserteuren und Verweigerern, deren Heimat die Mutter Erde ist. Die im Feind den Menschenbruder erkennen. Die statt auf Generäle, auf den Befehl ihres Gewissens hören. Die nicht an Ideologien, sondern am Leben hängen. Deren Angst kleiner als ihre Liebe ist.“ Große Worte, die in den Augen des Bürgermeisters damals wie heute kaum treffender formuliert sein könnten und auch Deutschland heute verpflichten sollte, Deserteuren und Kriegsdienstverweigerern Hilfe und Schutz zu gewähren.
Gedenkveranstaltungen am Abend
Am Abend des 8. Mai lädt das Netzwerk für Weltoffenheit um 17 Uhr traditionell alle Bürgerinnen und Bürger ein, Blumen niederzulegen. Anschließend findet ein Friedensessen auf dem Marktplatz Bernau statt.
Auch in Biesenthal wird zum gemeinsamen Abendessen eingeladen. Wir möchten an diesem Tag gemeinsam ein Zeichen für eine offene, vielfältige und solidarische Gesellschaft setzen und uns klar gegen Ausgrenzung, menschenverachtende Einstellungen und Rassismus positionieren.“, so die Stadt Biesenthal.
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