Landtagspräsidentin Britta Stark drückte die Schulbank in Bernau
Bernau: Zugegeben, so richtig fit und Aufnahmefähig waren wir am heutigen Donnerstagmorgen noch nicht, als wir mit Landtagspräsidentin Britta Stark (SPD) und dem SPD-Landtagsabgeordneten Thomas Günther die „Schule im Nibelungenviertel“ besuchten.
Etwas weiter und munterer waren da schon die beiden Schüler, die uns gleich am Eingang nett begrüßten und uns zum Schulleiter Herrn Hiepel begleiteten. Nach einem kurzen Gespräch und einer aufmunternden Tasse Kaffee, danke dafür, ging es für uns weiter in das Klassenzimmer einer 8. Klasse, in welchem die etwa 15 Schülerinnen und Schüler schon sehnsüchtig auf den „prominenten“ Besuch einer Landtagspräsidentin warteten.
Nachdem sich Britta Stark und Thomas Günther vorstellten, hatten, nach einer kurzen Aufwärmphase, die Schüler das Wort und löcherten ihren Besuch mit allerlei Fragen.
Neben ganz allgemeinen Fragen, wie etwa dem Verdienst von Britta Stark oder die Frage nach den Tätigkeiten einer Landtagspräsidentin und ob diese einen Personenschutz hat, wurde es zum Teil auch tiefgründiger.
So interessierten sich die Schüler u.a. um die Zukunft der Förderschulen. Hier ist es seitens einiger Parteien geplant, diese mit den „normalen“ Schulen nach und nach zu vereinen. (Inklusion / integrative Bildung) So soll es irgendwann, wie schon in anderen EU Ländern, keine separaten Förderschulen mehr geben, die sich bisher speziell auf Kinder mit einer etwaigen Lernschwäche“ konzentrierten.
Einige der Schüler besuchten bereits „normale“ Grundschulen und berichteten über ihre teils leidvollen Erfahrungen mit dem regulären Bildungssystem und etwaigen Mitschülern, die sie z.B. auf Grund ihrer Lernschwäche mobbten. Sollte es zu einer Zusammenlegung kommen, so befürchten viele, dass ein sonderpädagogischer Förderbedarf hier nicht gewährleistet werden kann.
Man merkte den Schülern an, dass sie sich in der jetzigen Schulsituation sehr wohlfühlen und eine gewisse Sicherheit und „Geborgenheit“ vorfinden, die sie auf Grund der oftmals nicht leichten sozialen Herkunft auch dringend benötigen.
Britta Stark und Thomas Günther hörten aufmerksam zu und man sah beiden an, dass die Schilderungen, Bedenken und Wünsche der Kinder sehr Nahe gingen.
Erstaunt waren sie hingeben über die klaren Zukunftsvorstellungen der Schüler. Viele von ihnen wussten schon ganz genau was sie einmal werden wollen, was sie sich beruflich und schulisch wünschen oder was sie bereits jetzt dafür tun. So berichteten sie u.a. stolz von ersten geleisteten beruflichen Praktika oder dem Wunsch danach.
Insgesamt war es eine tolle „Schulstunde“ in der alle Anwesenden viel erfahren- und vielleicht auch etwas gelernt haben. Auf Wunsch einiger Schüler gab es zum Schluss dann noch Autogramme beider Gäste auf die Butterbrot-Dosen.
Im Rahmen ihrer Landtagstätigkeiten sind Britta Stark und Thomas Günther heute noch den ganzen Tag in Schulen in Bernau und unserer Region unterwegs um zu hören was Schüler und Lehrer auf dem Herzen liegt.
Die Schule am Schönfelder Weg ist eine Einrichtung mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Lernen“ und betreut etwa 180 Schülerinnen und Schüler, die hier individuell nach ihrer Lernentwicklung gefördert werden und gehört zum Förderverein für im Lernen beeinträchtigte Kinder e.V.
Für alle Interessierten bietet die Schule einen Schnuppertag am 26. Juni 2017.
Fotos: Bernau LIVE