Im Tarifkonflikt bei den brandenburgischen Nahverkehrsunternehmen zeichnet sich weiterhin keine Lösung ab. Die Fronten sind verhärtet und inzwischen hat ver.di unter den Gewerkschaftsmitgliedern eine Urabstimmung durchgeführt. Laut ver.di sprachen sich 93% der Gewerkschaftsmitglieder für einen Streik aus.
Sollte bis zum kommenden Samstag, 10 Uhr, keine Einigung zwischen ver.di und dem kommunalen Arbeitgeberverband Brandenburg vorhanden sein, so will man ab kommenden Montag ggf. unbefristet in den Streik treten.
ver.di fordert u.a. eine Lohnerhöhung in Höhe von 120 Euro Brutto für alle Entgeldgruppen der etwa 3000 Nahverkehr-Beschäftigten in Brandenburg – für ver.di Mitglieder, zusätzliche 400 Euro als jährliche Urlaubshilfe. Die Zahlung dieser Leistung an Arbeitnehmer, die nicht bei ver.di organisiert sind, sollten dem Arbeitgeber ausdrücklich untersagt werden.
Die letzte Tarifverhandlung vom 30.03.2015 scheiterte genau an diesem Punkt.
Die Brandenburger Nahverkehrsunternehmen haben heute nochmals angeboten, die Gespräche fortzusetzen und sich am Verhandlungstisch über ein verbessertes Angebot zu unterhalten. Dieses Gespräch kann auch im Rahmen einer Streitschlichtung erfolgen. Als Schlichter hat Gunter Fritsch, Landtagspräsident a.D., seine Unterstützung angeboten, der auf beiden Seiten hohe Akzeptanz hat. (…)
Im Interesse der Fahrgäste ist zu hoffen, dass die Vernunft siegt und ver.di nicht aus Prinzip streiken möchte, sondern zur kurzfristigen Fortsetzung der Verhandlungen oder zu einem Schlichtungsverfahren zur Streikvermeidung bereit ist. Das wäre auch mit Blick auf die Buga und das Werderaner Baumblütenfest sehr zu hoffen, so KAV-Geschäftsführer Klaus Klapproth.
Wie uns Herr Wruck, Geschäftsführer der Barnimer Busgesellschaft heute mitgeteilt hat, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, welche Linien bei einem Streik bedient werden können.