Wandlitz / Barnim: Am gestrigen Nachmittag, den 17. März 2025, wurden Polizei und Feuerwehr auf das Bogensee-Areal in Wandlitz gerufen.
Anlass hierfür war der Brand einer Wiese auf der Nikolai-Ostrowski-Straße in unmittelbarer Gebäudenähe. Wie die Polizeidirektion Ost informiert, gebe es Hinweise darauf, dass eine weitere Zündquelle an einem Fensterladen eines angrenzenden Gebäudes durch Unbekannte abgelegt wurde.
Zum Glück kam es hier nicht zu einem Gebäudebrand. Auch das Feuer auf der Wiese konnte durch die Feuerwehren Wandlitz, Lanke und Klosterfelde innerhalb weniger Minuten gelöscht werden. Anfänglich wurde ein Dachstuhlbrand gemeldet. Der verursachte Schaden beträgt nach Polizeiangaben etwa 100 Euro.
Über das Gelände
Während der NS-Zeit von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels als repräsentativer Landsitz genutzt, sind auf dem am Bogensee gelegenen Grundstück nach dem Zweiten Weltkrieg seit 1946 zahlreiche neue Gebäude errichtet worden. Hier entstand mit der FDJ-Hochschule „Wilhelm Pieck“ und seinen Seminar-, Gemeinschafts- und Internatseinrichtungen die ideologische Kaderschmiede der DDR.
Nach der Wiedervereinigung nutzte der „Internationale Bund für Sozialarbeit“ bis 1998 (IB) Bogensee. Spätere Ideen und Pläne, das Gelände und die Gebäude als Bildungscampus zu etablieren, haben sich bald zerschlagen. Eine dauerhafte und sinnstiftende Nutzung für das Areal, in dem differenziert über den Unrechtsstaat DDR und die NS-Diktatur aufgeklärt wird, ist bislang nicht gefunden.
Seit vielen Jahren liegt das Gelände rund um die ehemalige FDJ-Hochschule am Bogensee in der Gemeinde Wandlitz im Dornröschenschlaf und wartet darauf, geweckt zu werden. Bisher ohne Erfolg, wenngleich es hier bereits Versuche gab, die allerdings leider scheiterten. Kürzlich wurden Pläne laut, dass das Objekt möglicherweise durch den Eigentümer, dem Land Berlin, abgerissen werden soll. Barnims Landrat und der Wandlitzer Bürgermeister möchten sich für den Erhalt einsetzen und forderten indes ein Abrissmoratorium.
Eine Perspektivstudie soll nunmehr mögliche Wege zur Erhaltung aufzeigen. Für die geplante Studie hat die Gemeinde Wandlitz Gesamtkosten von 870.000 Euro veranschlagt. Davon werden 590.000 Euro vom Bund über das Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ gestellt, 280.000 Euro sind als Eigenanteil von der Gemeinde Wandlitz zu tragen. Der Landkreis Barnim hat bereits zugesagt, sich im Rahmen der Städtebauförderung mit 110.000 Euro zu beteiligen.
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