„Das Teilstück der Strecke Berlin – Stettin von Berlin-Gesundbrunnen nach Bernau (bei Berlin) wird derzeit umfangreich erneuert, abschnittsweise ausgebaut und mit moderner Technik ausgerüstet.
Die Arbeiten werden im Rahmen von zwei Teilprojekten durchgeführt. Im ersten Teilprojekt wird die Fernbahntrasse auf dem Abschnitt zwischen Berlin Nordkreuz (Gesundbrunnen) und dem Bahnhof Berlin-Karow zweigleisig ausgebaut. Dabei werden gleichzeitig acht Eisenbahnüberführungen durch Neubauten ersetzt. Im zweiten Teilprojekt werden auf dem Streckenabschnitt Berlin-Karow – Bernau (bei Berlin) Schienen, Schwellen und Schotter der S-Bahngleise erneuert.
Ein Elektronisches Stellwerk für die S-Bahn wurde bereits errichtet und in Betrieb genommen. Zudem werden 14 weitere Eisenbahnüberführungen zwischen Berlin-Buch und Bernau (bei Berlin) ersetzt. Insgesamt werden 22 Eisenbahnbrücken auf dem Abschnitt neu gebaut. Nach dem Ausbau kann dieser Abschnitt im Regional- und Fernverkehr mit Geschwindigkeiten bis 160 km/h befahren werden. Damit wird die Voraussetzung für eine Verkürzung der Fahrzeit und eine flexiblere Betriebsführung geschaffen.
Geplant ist, alle Arbeiten bis 2025 abzuschließen. Bis zu diesem Zeitpunkt wird es leider noch zu baubedingten Einschränkungen kommen.
Dabei stimmen wir Ihnen absolut zu, dass eine gute Kundeninformation sehr wichtig ist. Leider gab es in der Vergangenheit mehrere Hindernisse, die diese trotz unserer umfangreichen Planungen erheblich erschwert haben. Am 3. Juni kam es während der Bauarbeiten an einer Brücke in Zepernick zu einem Schaden, der zuerst eine Sperrung verursacht und nach einer bautechnischen Überprüfung nur noch ein langsames Überfahren ermöglicht hat. Da die S 2 derzeitig zwischen Berlin-Buch und Bernau baubedingt einen sehr langen eingleisigen Abschnitt ohne die sonst vorhandene Ausweichmöglichkeit in Zepernick hat, mussten alle Züge aus Berlin bereits in Buch enden. Sonst wäre es zu sehr großen Verspätungen im gesamten Nord-Süd-Netz gekommen.
Zwischen Buch und Bernau konnte infolge dessen zunächst nur noch ein 40-Minuten-Takt angeboten werden, welcher seit Donnerstag, 06. Juni zumindest auf einen 30-Minuten-Takt verdichtet werden konnte. Wir haben dies selbstverständlich umgehend auf allen Kanälen, wie z.B. auf der S-Bahn Homepage und im DB Navigator kommuniziert. Außerdem haben wir in Buch und Bernau jeweils zwei Servicemitarbeiter stationiert, die unseren Fahrgästen als Ansprechpartner zur Verfügung standen.
Das Einrichten von Busnotverkehren erfordert jeweils kurzfristig verfügbare Busse bei den Partner-Busunternehmen. Gerade im Sommer, wenn es umfangreiche Bauarbeiten mit Schienenersatzverkehren gibt, können die Busunternehmen häufig nur unzureichend Ersatzbusse stellen, was zu langen Wartezeiten auf die Busse und Gedränge in den Bussen führt. Leider war dies auch hier der Fall. Diese ungeplante Einschränkung dauerte bis zum 12. Juni. Vom 25. Juni bis zum 02. Juli ist die Stromversorgung durch den Stromnetzbetreiber ausgefallen. Trotz unseres Drängens konnte der Stromnetzbetreiber diesen Schaden nicht schneller beheben. Damit standen die Fahrgastinformationsanlagen in Bernau und Friedenstal nicht zur Verfügung. Bedingt durch die großen Baumaßnahmen im Netz konnten wir leider keine Servicepersonale nach Bernau schicken, da sie auf der Strecke nach Schönefeld noch dringender benötigt wurden.
Gern möchten wir Ihnen auch noch einige Informationen zum baubedingten Schienenersatzverkehr zukommen lassen. Die umfangreichen Bauarbeiten am Karower Kreuz sowie die Erneuerung zahlreicher Brücken machten es in den vergangenen Jahren leider unumgänglich, zahlreiche Ersatzverkehre mit Bussen einzurichten. Uns ist bewusst, dass dies nicht zuletzt auch aufgrund der schwierigen Straßenverkehrsverhältnisse mit ebenfalls zahlreichen Baustellen für die Fahrgäste eine große Herausforderung darstellt. Zudem kommen auch wir bei der Bereitstellung ausreichender Buskapazitäten auch bei geplanten Schienenersatzverkehren zunehmend an Grenzen – der Fachkräftemangel macht sich auch in der Busbranche bemerkbar. Zuletzt konnte daher kurzfristig am Wochenende 22./23.Juni zwischen Blankenburg und Bernau leider nur ein 20-Minuten-Takt statt des ursprünglichen geplanten 10-Minuten-Takts angeboten werden. Das von uns beauftragte Busunternehmen unternimmt derzeit intensive Bemühungen, die Kapazitäten für zukünftige Maßnahmen wieder zu erhöhen.
Der Betrieb der S 2 läuft aber abgesehen von den ungeplanten Einschränkungen durch den Brückenschaden Anfang Juni stabil und pünktlich. Auch auf dieser Strecke macht sich der Erfolg des Qualitätsprogramms bemerkbar, mit dem sich die S-Bahn Berlin zusammen mit DB Netz, DB Station & Service und DB Energie gemeinsam für Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Sauberkeit des S-Bahnverkehrs engagiert. Die Pünktlichkeit der S 2 liegt seit Jahresbeginn bei guten 96,0 %, in der ersten Juli-Woche sogar bei 98,7 %. Dabei werden S-Bahnen bis zu einer Toleranzschwelle von 3:59 Minuten vom VBB als pünktlich bewertet.
Auch die Zuverlässigkeit der S2 ist im Jahr 2019 auf einem hohen Niveau. So fielen auf der S2 im Zeitraum Januar bis Juni 2019 in Brandenburg im Mittel nur 1,04 % der bestellten Leistungen aus. Damit konnten sowohl Pünktlichkeit, als auch Zuverlässigkeit im Vorjahresvergleich erheblich verbessert werden.
Die Bauarbeiten zwischen Berlin und Bernau gehen in den nächsten Jahren weiter. Dabei werden im weiteren Verlauf des Jahres 2019 noch eine Reihe von Ersatzverkehren auf der S2 Nord erforderlich, wobei es gelungen ist, diese weit überwiegend auf die Abendstunden sowie auf Wochenenden zu begrenzen. Lediglich am Mittwoch, den 02.10. ab 12 Uhr sowie am Freitag, den 04.10.2019 sind auch Werktage betroffen, wobei aufgrund des Brückentages hier sicherlich weniger Fahrgäste als gewöhnlich unterwegs sind. Beigefügt erhalten Sie eine entsprechende Übersicht.“
Quelle:
Peter Buchner – Vorsitzender der Geschäftsführung (P.RM-SBB-V) – S-Bahn Berlin GmbH
Dr.-Ing. Joachim Trettin – Vorsitzender Region Nordost (P.R.-NO-V) – DB Regio AG