Bernau / Barnim: Was für eine Überraschung! Kurz vor den kürzlichen Osterfeiertagen entdeckten staunende Mitarbeitende der Stadt Bernau tierischen Zuwachs auf dem Dach des Neuen Rathauses.
Eine findige Entenmutter hatte sich einen Blumenkübel in luftiger Höhe als gemütliches Nest auserkoren und dort vier Wochen lang fleißig gebrütet. Nun ist das tierische Familienglück perfekt: Wie die Bernauer Stadtverwaltung informiert, sind nun acht putzmuntere Küken geschlüpft und konnten gemeinsam mit ihrer Mutter im grünen Idyll des Sankt-Georgen-Parks in die Freiheit entlassen werden.
Den 7. Mai wird Andrea Liebner, Klimabeauftragte der Stadt Bernau, wohl kaum vergessen. An diesem Tag schlüpfte sie sozusagen in die Rolle der „Enten-Hebamme“ und begleitete die ersten Schritte der acht Rathaus-Küken ins Leben. Doch schon die Tage zuvor waren für Liebner und ihre Kollegen aufregend, denn eine brütende Ente auf dem Rathausdach – das erlebt man schließlich nicht alle Tage in Bernau!
„Nachdem wir die Ente im Kübel entdeckt hatten und festzustellen war, dass sie brütet, haben wir sie ein wenig vom Besucherverkehr abgeschirmt und Blumenkübel davor positioniert. Mit dem NABU haben wir dann zusammen überlegt, was wir machen können, um die Küken vor dem Sturz in die Tiefe zu bewahren“, erklärte die Klimabeauftragte. Und so wurde das Brutnest, der Pflanzkübel am Zaun der Dachterrasse, mit einer Art Fallschutz präpariert. Vor dem Kübel wurde Stroh bereitgelegt.
Ente Regina, so der Name, den die Stadt der ungewöhnlichen Bewohnerin gab, wählte für ihren Nachwuchs einen ganz besonderen Ort: die Dachterrasse in der vierten Etage des Rathauses. Infrastrukturamtsleiter Jürgen Brinckmann kann erklären, was die Ente zu dieser ungewöhnlichen Entscheidung bewog.
„Enten zeigen klassischerweise in der Brutzeit ein Feindvermeidungsverhalten. Die Enten suchen sich dann zum Teil ungewöhnliche Orte zum Brüten, weil wir in der Stadt immer häufiger die natürlichen Fressfeinde wie Waschbären, Marder und Katzen antreffen können.“ Der Infrastrukturamtsleiter kann sich gut vorstellen, dass Regina nicht das letzte Mal auf der Terrasse im Neuen Rathaus gebrütet hat. Schließlich hat alles gut geklappt.
Nach vier Wochen am 7. Mai entdeckte die Klimabeauftragte bei ihrem täglichen Prüfrundgang, dass es zwitscherte. „Gemeinsam mit einer Kollegin aus Panketal habe ich dann die Entenfamilie in Jutesäcken eingefangen, was aufgrund der Schnelle der Küken wirklich nicht so einfach war“, so Andrea Liebner. Auch die Anlockmethode mit Futter funktionierte nicht so, wie erhofft. „Die Ente war dann zum Glück noch einmal aufs Nest geflattert, wo wir sie dann einfangen konnten. Dann sind wir schnell mit allen Tieren zum Teich und haben sie dort ausgesetzt.“
Am Sankt-Georgen-Park öffnete die Klimabeauftragte gleich die Jutesäcke und sofort absolvierten die Küken mit Rathausenten-Mama Regina die erste Schwimmrunde. Ente gut, alles gut.
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