Nachgefragt: Giftiger Ammen-Dornfinger in Bernau angekommen?!
Brauchen wir jetzt einen Astronauten-Schutzanzug?
Bernau: Eigentlich freuen wir uns über Post von unseren Lesern doch in den vergangenen Tagen erreichen uns immer wieder Bilder von Spinnen. Für mich als nicht wirklicher Spinnenfreund, keine wirkliche angenehme Sache ;-)
Grund hierfür ist unser Artikel über den Ammen-Dornfinger von vor gut zwei Wochen. In diesem berichteten wir, dass sich diese giftige Spinnenart in Berlin-Brandenburg niedergelassen haben soll.
Da wir wahrlich keine Spinnenexperten sind und auch definitiv nicht sein wollen, haben wir heute mit dem Spinnenexperten des NABU, Herrn Dr. Lars Friemann gesprochen und ihm von den Sorgen und Fotos unserer Leser berichtet.
Dieser zeigte sich leicht amüsant und erklärte uns, dass wir uns nicht vor dem Ammen-Dornfinger fürchten müssen. Vielmehr sei der Ammen-Dornfinger eher ein ganz familiärer Typ, welcher nicht wirklich die Nähe zu den Menschen sucht. Das heißt, dass sich die Spinnen fast ausschließlich in der unmittelbaren Näher ihrer Gespinnste aufhalten und ggf. nur zubeißen, wenn sie sich bedroht fühlen oder man ihre Nester versucht zu öffnen.
In unserer Region gibt es zudem fünf weitere Arten des Dornfingers, welche dem Ammen-Dornfinger sehr ähnlich sehen. Ein etwaiger Biss dieser Spinne, ist in den meisten Fällen völlig harmlos. Symptome die mitunter ähnlich einem Wespenstich sein können, klingen in der Regel nach 24 Stunden von allein wieder ab. Unangenehm kann es hingegen für Allergiker werden. Diese sollten vorsorglich einen Arzt zur Begutachtung aufsuchen.
Der NABU rät: „Bewahren Sie nach einem Biss die Ruhe und beginnen Sie nicht, die Wunde zu kühlen oder an der Bissstelle zu kratzen. Wenn möglich, sollten Sie die Spinne zur genauen Identifikation einfangen und mit zum Arzt nehmen“.
Der Ammen-Dornfinger liebt für den Nestbau hohe Gräser oder Stauden. Wer ganz sicher unterwegs sein will, sollte für Spaziergänge einen Astronautenanzug tragen. Wer diesen nicht zur Hand hat, zieht sich einfach eine lange Hose an…
Wir danken Herrn Dr. Friemann für seine Zeit und das nette Gespräch.
Anbei ein paar Leserfotos… Danke auch dafür… Mehr brauchen wir aber nicht ;-)