
Bernau / Börnicke: In gut 28 Meter Höhe haben seit 68 Jahren Störche ihr Nest auf dem stillgelegten Schornstein der Bernauer Braugenossen auf dem Gutshof Börnicke.
Da das Nest in den Jahren immer größer wurde, hatten die Storcheneltern in der Vergangenheit Probleme, ihre Jungvögel ausreichend warmzuhalten. Um dem entgegenzuwirken, machten sich am vergangenen Wochenende Helfer und die Bernauer Feuerwehr daran, das mehrere hundert Kilogramm schwere Nest wieder auf Vordermann zu bringen.
Mehr dazu weiß die Stadt Bernau:
„Leider kam es vor wenigen Jahren zu einer gescheiterten Aufzucht von Storchenjungtieren, infolgedessen sich die Börnicker mit dem Storchenbeauftragten des Landkreises in Verbindung setzten. Nach erfolgreicher Inspektion des Nestes konnte festgestellt werden, dass das Nest räumlich zu groß geworden war, um die Jungtiere ausreichend mit Wärme zu versorgen.
Das auf ca. 28 Metern Höhe gelegene Storchennest, auch Horst genannt, wurde nun am vergangenen Samstag mithilfe einer dreizackigen Kartoffelhacke zu zwei Dritteln abgetragen. Das dabei verteilte Gemisch aus Erde, Ästen, Zweigen sowie anderen Nistmaterialien wurde anschließend fachgerecht entsorgt. Den Frühjahrsputz auf luftiger Höhe ermöglichte die Freiwillige Feuerwehr Bernau mit ihrem Hubrettungsfahrzeug mit Teleskopmast.
Die freiwilligen Helfer sorgten auch dafür, dass die Höhe des Nestes um etwa 70 Prozent und der Überstand über die Breite des Metallgrundgestells hinaus reduziert wurde, um das Risiko abstürzender Nestteile zu minimieren. Nun kann das Storchenpaar nach der Überwinterung in wärmeren Breitengeraden nach Bernau zurückkehren und ihre Jungtiere aufziehen.
„In diesem Zusammenhang geht mein ganz besonderer Dank an die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr, die so eine Hilfeleistung auch nicht alle Tage durchzuführen haben!“, lobt Ortsvorsteher Matthias Jitschin den besonderen Einsatz der Freiwilligen.
Das Storchenpaar ist eines von vielen Paaren seit 1957, welches ihre Jungtiere auf dem stillgelegten Schornstein im Gutshof aufzieht. Der jährliche Brutnachwuchs liegt ungefähr bei ein bis drei Jungstörchen. Doch auch die Witterungsbedingungen machen vor den majestätischen Vögeln keinen Halt. So sind im Laufe der Zeit schon einige Jungtiere aufgrund der nasskalten Wetterlage nicht durchgekommen. Eine Tafel unter dem Storchennest zeigt auf, ob und wann Störche ihre Jungen auf dem Gutshof großzogen.
„Ein Jahr ohne Störche auf dem Gutshof in Börnicke wäre wie unsere Brauerei ohne Bier. Beides zusammen aber ist eine wunderbare Symbiose“, so Ortsvorsteher Matthias Jitschin. „Sobald die Störche ihr Nest bezogen haben, kehrt nach der Winterpause wieder das Leben auf den Gutshof zurück. Entspannend und schön anzusehen, wenn die Störche in der Abendsonne ihre Kreise über dem Gutshof und dem Schornstein ziehen“, schwärmt er von den großartigen Mitbewohnern.
Störche sind sehr standorttreue Tiere. Nahrung in Nestnähe ist bei der Wahl des Brutortes ein entscheidender Faktor. Börnicke bietet ihnen somit einen idealen Standort mit seinen Ackerflächen, Feldsöllen und Feuchtgebieten.
Die Freude über die Störche im Ortsteil ist so groß, dass zu ihren Ehren zum 40. Jubiläum im Jahr 1997 das sogenannte Storchenfest durch den Verein KulturGut Börnicke e.V. gegründet wurde. Seither wird es jedes Jahr im April gefeiert. In diesem Jahr findet es am Freitag, dem 25. April, sowie am Samstag, dem 26. April, statt, so die Stadt Bernau.
Unsere Quelle: Stadt Bernau
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