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Bernau und sein neues Rathaus: Bericht zur Info-Veranstaltung

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Zahlen, Statements, Fazit der Info Veranstaltung

Bernau: Am gestrigen Dienstag-Abend lud die Stadt Bernau zu einer öffentlichen Sonder-Stadtverordnetenversammlung in die Rotunde der Grundschule Am Blumenhag.

Anlass der Einladung, waren die um 60% gestiegenen Kosten für den Rathaus-Neubau am Marktplatz Bernau. Denn dem ursprünglichen Wettbewerbspreis von knapp 10 Millionen Euro, standen seit August 2016 nun knapp 16 Millionen Euro gegenüber. Bei einigen Bernauern und Parteien sorgte der Preisanstieg für heftige Bauchschmerzen. Infolgedessen rief man nun die Info-Veranstaltung ins Leben und wollte seitens der Stadt Bernau, Fragen beantworten und in allen Details informieren.

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Gaertnerei Schubert - Bild kann nicht geladen werden.  

Während vor der Veranstaltung schon einmal von einigen Mitgliedern der Freien Wähler/BVB gegen den Rathaus-Neubau demonstriert wurde, nahmen in der Rotunde u.a. 24 Stadtverordnete, Bernaus Bürgermeister André Stahl, Projektsteuerer, Architekten und einige Besucher Platz.

Kurz nach 17.30 Uhr ging es dann auch pünktlich los. Auf der Tagesordnung standen:

  • Entwurfsvorstellung der Architekten
  • Historie der Projektsteuerer
  • Fördermöglichkeiten
  • Bisherige Kosten und geplante Finanzierung
  • Beantwortung von Fragen der Stadtverordneten und Zuschauer

Nach einer kurzen Begrüßung erläuterte das Architektenbüro noch einmal und in verständlicher Weise den Entwurf des neuen Rathauses. Hierbei ging es u.a. um die Bauausführungen und natürlich um die entstandenen Mehrkosten.

Hierfür hatte sich die Stadt Bernau ziemlich gut vorbereitet. In genauen Tabellen und Folien wurde gemeinsam mit dem Architekten jeder Kostenpunkt und eine etwaige Notwendigkeit genauestens erklärt. Ergänzt wurden die Informationen durch den Bausteuerer.

Bernau und sein neues Rathaus: Bericht zur Info-Veranstaltung

Eingehend verwies André Stahl noch einmal darauf, wie groß unsere Stadt geworden ist, dass Bernau zu den 300 größten deutschen Städten gehört und ein Rathaus-Neubau dringend notwendig sei.

Den hohen Preisunterschied versuchten das Architekturbüro und der Bausteuerer damit zu begründen, dass das damalige Wettbewerbsangebot aus 2013/2014 sei. Bei einem solchen ersten Wettbewerbsangebot sei es nicht möglich, genaue Endzahlen zu nennen. Zum einen gibt es einen Baupreisindex, welcher im Durchschnitt um 2,5% pro Jahr steigt und zum anderen, liegen in der ersten Phase eines Angebotes noch keinerlei Informationen zum Baugrund und allem was dazu gehört vor.

Ferner seien in Folge der weiteren Planung Änderungswünsche berücksichtigt worden. So soll es u.a. ein komplettes Untergeschoss geben, welches zu ¾ als Tiefgarage genutzt werden kann, eine öffentliche Dachterrasse soll mit einem separaten Aufzug erreichbar sein, die Energiestandards wurden verbessert und ein Multifunktionssaal soll dem technischen Stand entsprechen und für die nächsten Jahre „up to date“ sein.

Auch bei der Bau-Logistik musste nachgelegt werden. Um einen relativ reibungslosen Bau zu realisieren, will man u.a. ermöglichen, dass die Altstadt, bzw. der Innenstadtkern, von den Bauarbeiten oder durchfahrenden Baufahrzeugen nicht betroffen sind. So wird die Bürgermeisterstrasse z.B. kaum von Einschränkungen betroffen sein. Um das Mühlentor herum, soll hierfür eine Baustellenzufahrt entstehen. Um die umliegenden Gebäude zu schützen, sollten diese zudem sorgfältig und bestmöglich abgesichert werden.

Spekulationen, dass das Architektenbüro damals die ersten Zahlen mit Absicht geschönt haben soll, wurden widerlegt, da das damalige Angebot im Ursprung schon das teuerste war.

Mit allen Beschreibungen und Ausführungen des Achitekten, entspricht die Ausstattung und die Bauweise des neuen Rathauses nur einen mittleren Standard welcher auch preislich im goldenen Mittelwert liegt. Auf etwaigen „Luxus“ wurde hierbei komplett verzichtet.

In erster Linie stehen die nahtlose Innenstadt-Integration, die Wirtschaftlichkeit und die Nutzungsweise im Mittelpunkt. Es soll zentraler Arbeitsplatz für die einzelnen Dezernate und Ämter werden und ein Haus fürs „Volk“.

Bisher verteilen sich die einzelnen Dezernate quer in der Stadt und machen ein effektives Arbeiten der Ämter und Behörden schwierig und Besucher haben unnötige Wege. Zudem sind zahlreiche Gebäude seitens der Stadt angemietet.

Welche Alternativen gibt es?

Zur Rede standen auch einige Alternativ-Optionen. So etwa die komplette Modernisierung und der Ausbau des bestehenden Gebäudes, in dem jetzt z.B. das Einwohnermeldeamt untergebracht ist. Dies erwies sich als nicht wirtschaftlich und zukunftstauglich. Denn hier stehen nur 900qm zur Verfügung. Das neue Rathaus bieten hingegen 6.000 qm.

Ins Auge wurde auch der Parkplatz am Ladeburger Dreieck (Krankenhaus) gefasst. Nach ersten Einschätzungen und Vorplanungen, liegt der Preis eines etwaigen Rathauses hier ebenfalls bei etwa 15 Millionen Euro. Zudem würden hier dann sämtliche Parkplätze wegfallen, die zur Zeit von vielen Mitarbeitern des KH oder Besuchern genutzt werden.

Auch machte man sich Gedanken darüber, wie man die Kosten bei einem Rathaus-Neubau senken könnte. Aber was will man weglassen in einer Stadt, die allein im letzten Jahr über 1000 neue Bewohner dazu bekommen hat?

Soll man eine Tiefgarage weglassen, wo sich schon jetzt jeder über die viel zu wenig vorhandenen Parkplätze aufgeregt wird? Ist es verwerflich, wenn in einem Rathaus ein kleines öffentliches Café ist? Ist es der Zeit entsprechend, einen Multifunktionssaal zu schaffen, der über keinerlei moderner Standards wie etwa W-LAN verfügt?

16 Millionen Euro sind nicht zu unterschätzen und auch für eine Stadt wie Bernau, eine große Last, die es in den kommenden Jahren zu stemmen gilt. Jedoch wird die Summe durch sehr günstige Kredite und Förderprogramme realisierbar und zu schaffen sein. Erwähnenswert wäre noch, dass auch andere Objekte der Innenstadt in dieses (Innenstadt) Förderprogramm fallen. So etwa die Kita Angergang, der Kirchplatz oder das Kantorhaus.

Bernau und sein neues Rathaus: Bericht zur Info-VeranstaltungSo oder so sind wir der Meinung, dass Bernau ein neues Rathaus braucht und wir denken, gerade auch wenn man das nebenstehende Foto betrachtet, dass sich der Entwurf ziemlich gut in unsere Innenstadt einfügen wird und am Ende ein jeder davon profitieren kann.

Eine moderne und stetig wachsende Stadt wie Bernau, die in der Lage ist, sich das Rathaus leisten zu können, sollte es anpacken und mit Unterstützung aller zu etwas ganz Besonderem werden lassen, auf das wir und unsere Kinder stolz sein können.

Dies war auch die Meinung der meisten Stadtverordneten. Auch wenn die Bernauer CDU noch Bedenken zu einigen Details hat und die Unabhängigen einen Bürgerentscheid ins Auge fassen wollen, so zeigte sich ein Großteil der Anwesenden positiv.

Vielleicht lag es auch daran, dass die gestrige Vorstellung sehr sachlich, plausibel und in allen Details vorgetragen wurde. Die meisten der anfänglich erwähnten Demonstranten verschwanden im Übrigen noch vor Ende der Veranstaltung lautlos.

Und der Bürgermeister?

André Stahl betonte noch einmal, dass er sich der Allgemeinheit fügen wird. Selbst wenn es einen Bürgerentscheid geben sollte und ein Rathaus-Neubau nicht zu Stande kommt, so muss eben darauf verzichtet werden. Es sei nicht sein Wille, der Stadt Bernau einen mutmaßlichen „Prunkbau oder Prestigebau“ vorzusetzen, den am Ende keiner haben will.

Denn, so oder so, werde er und sein Bürgermeisterbereich eh im alten Rathaus am Marktplatz verbleiben.

„Wer eine leistungsfähige Verwaltung in einer belebten Innenstadt will, muss auch die Voraussetzungen dafür schaffen. Es gehe nicht um die Errichtung eines Elfenbeinturmes oder Palastes für die Verwaltungsspitze, sondern um ein modernes Verwaltungsgebäude mit deutlich mehr Bürgerservice und vernünftigen Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter.“ (André Stahl)

Im Anhang haben wir für Euch noch einmal einige Tafeln mit vielen Zahlen der gestrigen Präsentation abfotografiert. Wir bekommen diese dieser Tage noch einmal in der Originalqualität und werden sie dann hier mit den jetzigen ergänzen.

Wir hoffen, dass wir Euch mit diesen, aus Platzgründen leider wenigen Zeilen, einen kleinen Eindruck vermitteln konnten.

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