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Bernau: 100 Flüchtlinge angekommen – wir waren 8 Stunden dabei

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Bernau: 100 Flüchtlinge angekommen - wir waren 8 StundenHeute war es endlich soweit! Etwa 100 Flüchtlinge reisten am heutigen Donnerstag nach Bernau um ihr neues Zuhause in der ehemaligen Waldarbeiterschule zu beziehen.

Wir wollten uns, alle „Vorurteile“ im Hinterkopf, selbst einen Eindruck verschaffen und waren den ganzen Tag mit Menschen aus Syrien, Eritrea oder Afghanistan zusammen.

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Für alle, die nicht weiterlesen wollen: Es war ein toller und interessanter Tag mit vielen netten Menschen.

Bereits am frühen Vormittag trafen wir uns mit Menschen der „Bernauer Willkommensinitiative“ und Bürgermeister André Stahl an der ehemaligen Waldarbeiterschule in Bernau Waldfrieden.

Keiner wusste so richtig was uns erwartet, wer kommen wird oder wie die Ankunft so vieler Flüchtlinge verlaufen wird.

Vorbereitet war zumindest einiges. Die Stadt hatte etliche „Bernau Willkommenstüten“ zur Verfügung gestellt. Neben Info-Material über Bernau, Wegweisern oder Stadtkarten waren Schokolade oder Tee darin zu finden.

Gegen 11 Uhr war es dann endlich soweit. Nach und nach trudelten, teils mit Bussen oder Taxen, die ersten Flüchtlinge ein. Vollgepackt mit Koffern und Taschen ging es erst einmal zur „Aufnahme“. Derweil halfen alle Anwesenden und selbst die Polizei beim hineintragen ihres Hab und Gutes.

Ziemlich schüchtern, aber bei den meisten mit einem Lächeln im Gesicht, begann zaghaft die erste Kontaktaufnahme. Nach wenigen Minuten war bei einigen die „Angst“ verschwunden und man versuchte sich zu verständigen. Mit einem Mix aus etwas Englisch und Deutsch ging es hauptsächlich um die Fragen, wo sie eigentlich sind, wo sich der nächste Supermarkt befindet und wo man Deutsch lernen könne.

Mit Übersetzungsprogrammen, Google Maps, Händen und Füssen klappte die Kommunikation irgendwann ganz gut und man kam sich näher.

Unter den ersten Flüchtlingen waren zahlreiche Kinder und Frauen, die die obere Etage bezogen. Die untere Etage sollte den Männern vorbehalten bleiben.

Nach und nach kamen weitere Flüchtlinge, so dass es zum Abend etwa 100 waren.

Da vor Ort keine Lebensmittel vorhanden waren und der nächste Supermarkt einige Kilometer weit weg war, haben wir uns kurzerhand mit der Bernauer Tafel zusammengeschlossen. Karina Berg bot nach einem kurzen Telefonat mit uns, sofort ihre Hilfe an.

Innerhalb von nur 2 Stunden füllte sie einen kleinen Transporter mit Lebensmitteln und frischem Obst. Dies verteilten wir dann, zur grossen Freude aller, vor gut einer Stunde in der Waldarbeiterschule. Anfangs noch überwältigt von der Masse an Lebensmitteln, waren diese innerhalb von wenigen Minuten vergriffen.

Die, die es am Tage zum Supermarkt schafften, weihten die nagelneuen E-Herde ein und kochten bereits was das Zeug hält. Einige von ihnen wollten uns dann noch zum Abendessen einladen… Von dem Wenigen was sie selbst hatten.

Insgesamt war so ein Tag „mittendrin“ eine Erfahrung, die ich selbst nicht missen möchte. Auch ich hatte, das gebe ich gerne zu, einige Vorurteile. Ich will jetzt hier nicht ein auf „Gutmensch“ machen. Aber viele sind davon nicht mehr da.

Ich wünsch es jedem, die Erfahrung einmal selber zu machen. Gerade auch denen, die Angst haben, die mit Vorurteilen behaftet sind oder die bisher der Flüchtlingskultur in Bernau negativ gegenüberstanden.

Durchweg haben wir nur nette Menschen kennengelernt. Menschen, den es lange Zeit nicht gut ging und jene, die auch vor uns Angst haben.

Ich hatte zum Ende des Tages meine Kameras und Handys dort frei herumliegen und nicht ein bisschen Angst, etwas davon zu verlieren.

Wir werden die kommenden Tage weiter berichten, vor Ort sein und schauen, wie es nach Tagen oder Wochen aussieht.

Im Augenblick kann ich nur sagen: Willkommen in Bernau!

Fotos: Bernau LIVE

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