Wandlitz / Barnim: Ein nostalgischer Wind wehte am gestrigen Donnerstag durch Wandlitz, als Bürgermeister Oliver Borchert den neugestalteten Vorplatz am Bahnhof Wandlitzsee offiziell einweihte.
Ein wahrhaft filmreifer Moment entzückte die Anwesenden: Ein glänzender schwarzer Pontiac von 1932 rollte gemächlich vor den geladenen Gästen und Schaulustigen. Untermalt von den beschwingten Klängen des Klassikers „Ein Freund, ein guter Freund“ aus dem Film „Die Drei von der Tankstelle“, entstiegen Rathauschef Borchert, Kulturamtsleiter Jörg von Bilavsky und Ortsvorsteher Jürgen Hintze dem Oldtimer – eine charmante Hommage an die Mode der 20er- und 30er Jahre.
Die Hommage an die Vergangenheit war bewusst gewählt: Bahnhof Wandlitzsee und sein Vorplatz, errichtet 1927/28 im Stil der Neuen Sachlichkeit von Wilhelm Wagner, sind architektonische Wahrzeichen der Region. Ihre markante Gestaltung macht sie zu einem Kleinod regionaler Baukultur.
Marode werdende Bausubstanz und anhaltende Regenwasserprobleme erforderten eine Sanierung des Bahnhofsvorplatzes Wandlitzsee. Die Gemeinde investierte rund 764.000 Euro in die mehrphasige Erneuerung, die eine sorgfältige Integration in das historische Ensemble gewährleistete.
„Wir haben mit dem Umbau das erzielt, was einen Bahnhofsvorplatz im Kern ausmachen sollte: ein repräsentativer Eingangsbereich zu unserer Gemeinde und ein einladender Willkommensort für Reisende zu sein“, betonte Bürgermeister Oliver Borchert in seiner Rede. Sein Dank galt seinem Team innerhalb der Verwaltung für die hervorragende Planung, den Anliegern für ihre Geduld aufgrund der zeitweise eingeschränkten Nutzung sowie den ausführenden Bauunternehmen. Darunter: Firma Gierke Baugesellschaft mbH für die Maurer- und Ziegelarbeiten, die Dachdeckerei Thomas Rüdiger GmbH für die Holzkonstruktion sowie die Straßen & Tiefbau GmbH Aschoff für den Garten- und Landschaftsbau.
Die Gemeinde Wandlitz fügt hinzu:
Mit sehr viel Herzblut und Engagement hatte Sabine Sellner die Aufgabe der Projektmanagerin übernommen, den rund 2.100 Quadratmeter großen Bahnhofsvorplatz unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes nahezu originalgetreu wiederherzustellen. Gleichzeitig mit der Vorgabe, maximale Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit herzustellen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Barrierefreie Rampen und Geländer erleichtern nun den Zugang für alle Generationen. Neue Parkflächen bieten Platz für Autos, Motorräder und Fahrräder – inklusive Ladepunkten für Elektrofahrzeuge und reservierten Stellplätzen für Menschen mit Behinderung. Der angeschlossene Radweg wurde erweitert, zudem wurde die neu angelegte Mittelinsel mit Sitzbänken ausgestattet. Allgemein ist so eine geordnetere Verkehrsführung und mehr Sicherheit im Ein- und Ausfahrtsbereich gewährleistet.
Auch in puncto Nachhaltigkeit hat sich einiges auf dem Platz getan: Insektenfreundliche Stauden und insgesamt sechs Zierkirschen begrünen das Areal. Hier findet außerdem das sogenannte Schwammstadt-Prinzip Anwendung, das Regenwasser aufnimmt und nach und nach an die Umgebung abgibt. So können sich die Pflanzen natürlich bewässert entfalten, während gleichzeitig das Kanalnetz entlastet wird. Gleichzeitig ist jetzt dank einer unterirdischen Versickerungsanlage eine naturnahe Regenwasserbewirtschaftung gewährleistet. Zudem wurde das historische Baumaterial wiederverwendet. So wird die Authentizität des Ortes bewahrt und gleichzeitig Ressourcen geschont. Wenn die Dämmerung einsetzt, tauchen die neu installierten, umweltfreundlichen Leuchten den Platz in ein warmes, dezentes Licht. Hierzu zählen sechs Stableuchten sowie zwei Mastleuchten nach historischem Vorbild.
Die gelungene Verbindung von historischer Bausubstanz und zeitgemäßer Gestaltung mache den Ort zu einem neuen Mittelpunkt für Einwohner und Gäste, betonte der Rathauschef in seiner Ansprache. Zukünftig seien auf dem Mittelteil des Platzes Feste, Märkte oder aber andere Veranstaltungen denkbar, so die Gemeinde Wandlitz.
Unsere Quellen: Gemeinde Wandlitz.
Möchtest Du lieber zur Startseite wechseln?