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Steht die DLRG Rettungshundestaffel Barnim vor der Auflösung?

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

DLRG Kreisverband verkündet Auflösung

Bernau: Etwas überrascht waren wir schon, als wir an diesem Wochenende die Mitteilung des DLRG Kreisverbandes Barnim erhielten, in der zu lesen war, dass die DLRG Rettungshundestaffel des Kreisverbandes mit sofortiger Wirkung aufgelöst werden soll.

Dies geht zumindest aus einer Mitteilung des Vorstandes des Kreisverbandes hervor, die wir hier im Wortlaut wiedergeben möchten:

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„Der Vorstand des Kreisverbandes Barnim der DLRG hat gestern (Freitag, 18. 11.2016 – Anm. d. Redaktion) auf einer außerordentlichen Vorstandssitzung beschlossen, die bisher sehr aktive Rettungshundestaffel des Kreisverbandes mit sofortiger Wirkung aufzulösen. Wir bedauern, dass es zu dieser Entscheidung kommen musste.

Der Grund dafür ist, dass es eine weitreichende Intransparenz in der Arbeit der Rettungshundestaffel gibt und eine Reihe von Vorkommnissen, die aufzuarbeiten sind. Das schließt auch die Verantwortlichkeit mehrerer Mitglieder der Rettungshundestaffel im Sinne der DLRG-internen Richtlinien, aber auch der allgemeinen Gesetzlichkeit im Kontext der Vereinsgesetzgebung ein. Für Verstöße ist hier stets der Vorstand in der Haftungspflicht.

Grundsätzlich steht der Vorstand des KV Barnim der DLRG der Rettungshundearbeit auch in Zukunft freundlich gegenüber und hofft auf einen Neubeginn, der auch aus den Reihen der Staffel selbst initiiert werden kann.“

Auch wenn der letzte Satz positive Ansätze verlauten lässt so fragen wir uns schon „was ist da los?“. Was muss passieren oder vorgefallen sein, dass ein Verband seine eigenen Mitglieder ausschließt? Ein Neubeginn aus den Reihen der Staffel, erscheint uns im Augenblick mehr als schwierig. Anscheinend sind die Fronten so verhärtet, dass es wohl so schnell nicht zu einer gemeinsamen Fortsetzung und Zusammenarbeit kommen wird. Dies entnehmen wir zumindest der Stellungnahme der DLRG Rettungshundestaffel Barnim, welche uns heute auf Anfrage erreichte. Auch diese wollen wir hier gern im Wortlaut wiedergeben:

„Stellungnahme der aktiven Mitglieder der DLRG RHS KV Barnim

Leider wurde uns am Sonnabend durch eine E- Mail des Vorsitzenden des DLRG KV Barnim, Herrn Olaf Möser und der 2. Vorsitzenden Sylvia Liedtke, formlos mitgeteilt, dass unsere Rettungshundestaffel durch den Vorstand, an der Satzung vorbei, mit sofortiger Wirkung als „aufgelöst“ anzusehen wäre. Parallel dazu wurden wir aufgefordert, bei Androhung strafrechtlicher Konsequenzen, sämtliche Einsatzmittel, wie Einsatzkleidung, Kenndecken der Hunde etc. abzugeben. Auch das durch zweckgebundene Fördermittel und Spenden angeschaffte Einsatzfahrzeug steht der Rettungshundestaffel nicht mehr zur Verfügung.

Eine nachvollziehbare Begründung für diese eigenmächtige Entscheidung des Vorstandes wurde uns nicht mitgeteilt. In Folge dieses Vorganges wurde eine bereits unsererseits recht aufwendig organisierte Prüfungsveranstaltung, durch den verantwortlichen technischen Leiter Ausbildung, Herrn Marc Wallis, abgesagt. Angemeldet waren Rettungshundeteams aus dem gesamten Bundesgebiet sowie die bestellten Prüfer.

Wir, die über 30 aktiven Mitglieder der Rettungshundestaffel stehen gemeinsam mit Ihren ausgebildeten und geprüften Rettungshunden gestern, heute und auch morgen noch hochmotiviert und kompetent bereit, um im Fall der Fälle, Gefahr für Leib und Leben abzuwenden und Menschenleben zu retten.

Doch was geschieht nun ab heute im Ernstfall?

Bleibt eine erfolgreiche und zudem hochmotivierte (über 150 Einsätze in den letzten Jahren), voll einsatzfähige Rettungshundestaffel unalarmiert? und… Wer verantwortet eigentlich persönlich entstandenen Schaden an Leib und Leben, ja sogar den drohenden Tod eines Menschen bei momentanen Witterungsverhältnissen um den Gefrierpunkt?

Wir verstehen das Wirken sowie die damit in Zusammenhang stehenden Veröffentlichungen seitens des Vorstandes als rufschädigend für uns als Einsatzteam; darüber hinaus sogar als rufschädigend für das öffentliche Ansehen der DLRG allgemein. Dies widerspricht der Satzung der DLRG und stellt für die verantwortlichen Kameraden unserer Meinung nach einen Ausschlussgrund dar.

Wir prüfen diesbezüglich derzeit vereinsintern rechtliche Schritte die dieses Ziel verfolgen, um auch in Zukunft die ehrenamtliche Rettung von Menschenleben für die Gesellschaft gewährleisten zu können. In diesem Sinne verbleiben wir die Rettungshundeführer der DLRG KV Barnim und ihre Hunde

PS: Heute um 11.10 Uhr, während diese Mitteilung verfasst wurde, erreichte uns eine Einsatzanforderung der Brandenburger Polizei zur Vermisstensuche mit suizidalem Hintergrund… somit erhalten die oben theoretisch gestellten Fragen jetzt besorgniserregende Relevanz. Und nun?“

Und nun? – fragen wir uns auch. Wir kennen die Rettungshundestaffel des der DLRG Barnim seit einigen Jahren und haben deren Arbeit mit zahlreichen Beiträgen begleitet. So z.B. auch bei verschiedenen Sucheinsätzen oder letztes Jahr, als André Winkler, als Leiter der DLRG Rettungshundestaffel Barnim, von BB Radio für seine ehrenamtliche Arbeit als Hörerheld ausgezeichnet wurde.

Leider haben wir zu wenig Einblicke in die Details, wissen nicht was intern vorgefallen ist und wollen daher an dieser Stelle auch nicht werten oder urteilen. Wir hoffen jedoch, dass sich etwaige Unstimmigkeiten zwischen dem Kreisverband und der Rettungshundestaffel schnell klären- oder beilegen lassen. Denn, so oder so, ist die ehrenamtliche Arbeit einer DLRG Rettungshundestaffel unerlässlich und in jedem Fall eine wichtige Bereicherung der Rettungsdienste, Feuerwehren und der Polizei.

In erster Linie sollte es doch schließlich darum gehen, Menschenleben zu retten.

Wir werden die Lage weiter verfolgen und Euch auf dem Laufenden halten.

 

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