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Kindernachsorgeklinik in Bernau stellt ihren Geschäftsbetrieb ein

„Mit ganzem Herzen gekämpft – und doch verloren“

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Bernau (Barnim): Keine guten Nachrichten erreichten uns bereits am Freitagabend aus der Bernauer Waldsiedlung.

Demnach stellt die Kindernachsorgeklinik Berlin-Brandenburg, zum Bedauern vieler, ihren operativen Geschäftsbetrieb zum Jahresende komplett ein. 

Als Gründe nannte das gemeinnützige Unternehmen, welches seit 10 Jahren in Bernau bei Berlin ansässig ist, zu hohe Mieten für das jetzige Objekt und nicht finanzierbare Herausforderungen. Auch der geplante Umzug in einen Klinikneubau nach Strausberg (MOL) findet nunmehr nicht statt.

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Seitens der Kindernachsorgeklinik Berlin-Brandenburg gemeinnützige GmbH heisst es:

„Mit ganzem Herzen gekämpft – und doch verloren“

„Ein herausragendes Projekt der Familienorientierten Nachsorge sieht sich zum Aufgeben gezwungen: Die Kindernachsorgeklinik Berlin-Brandenburg gGmbH stellt den operativen Geschäftsbetrieb vor dem Hintergrund unterschiedlicher Auffassungen über die angemessene Miethöhe für die jetzigen Klinikräumlichkeiten und die damit verbundenen nicht finanzierbaren Herausforderungen ihren Betrieb ein. Das ambitionierte Neubauprojekt, das die Zukunft der Kindernachsorgeklinik am neuen Standort in Strausberg absichern sollte, erwies sich in quasi letzter Minute doch nicht als der erhoffte Rettungsanker. Die vier Gesellschafter sind sich darin einig: Die mit dem Projekt einhergehenden finanziellen Verpflichtungen von mittlerweile ca. 10 Mio. Euro wären nur dann zu stemmen, wenn eine Besicherung auf dem Klinikgelände der Peter- und Ingeborg-Fritz-Stiftung erfolgen könnte.

Die Kindernachsorgeklinik Berlin-Brandenburg ist eine seit 2009 von der Deutschen Rentenversicherung und den Krankenkassen anerkannte Rehabilitationseinrichtung, die in erster Linie herzkranke und krebskranke Kinder und Jugendliche gemeinsam mit ihren Familien im Anschluss an Akutbehandlungen aufnimmt und behandelt. Sie ist eine von nur fünf Kliniken bundesweit, die nach dem Konzept der Familienorientierten Rehabilitation (FOR) arbeiten – und sie ist die einzige ihrer Art in den neuen Bundesländern. In der Kindernachsorgeklinik Berlin- Brandenburg wurden seit Ihrer Inbetriebnahme 2.500 Familien behandelt.

Die Kindernachsorgeklinik befindet sich seit über 10 Jahren auf dem ehemaligen Wohngelände des früheren SED-Politbüros in Wandlitz. Was als gemeinsames und erfolgreiches Projekt zwischen den Betroffenenverbänden, dem Landkreis Märkisch-Oderland und den Michels Kliniken GmbH & Co.KG begonnen hat, steht nun vor dem Aus, da die derzeit genutzten Gebäude für die Kindernachsorgeklinik nicht mehr finanzierbar sind und diese zudem nicht den Anforderungen an eine zeitgemäße Familienorientierte Reha (FOR) entsprechen.

Die Gesellschafter hatten sich über ein Jahrzehnt lang engagiert und für den Fortbestand der Kindernachsorgeklinik eingesetzt – entsprechend groß ist ihre Betroffenheit und Enttäuschung über die aktuelle Entwicklung. Klinik-Geschäftsführerin Sandra Bandholz: „Wir haben gemeinsam mit unseren Betroffenenverbänden und vielen kleinen und großen Spendern gekämpft, um die Einrichtung am Leben zu halten, aber vor dem Hintergrund immer neuer finanzieller Herausforderungen können wir den Geschäftsbetrieb nicht länger aufrecht erhalten“.

Hatte die Peter und Ingeborg Fritz–Stiftung für chronisch kranke Menschen zu Beginn des Vorhabens in ihrer Satzung erklärt, dass die Finanzierung des Neubaus zu 100% aus Eigenkapital des Stifter-Ehepaares gesichert sei, so sollte im weiteren Verlauf die Kindernachsorgeklinik Berlin-Brandenburg als späterer Mieter neben den monatlichen Mietkosten ebenso 5 Mio. Euro als „verlorenen Baukostenzuschuss“ beisteuern. Für die Kosten der Innenausstattung (ebenfalls in Höhe von 5 Mio. Euro) hatte sich die Kindernachsorgeklinik von Beginn an verantwortlich gezeichnet. So auch die ursprüngliche Vereinbarung.

Unter anderem dafür stand die Bevölkerung mit einer großen Spendenbereitschaft ein und die Belegschaft war mit großartigem Einsatz beim Betrieb und den zukünftigen Planungen engagiert. Die rund 40 Beschäftigten stehen nun vor der Herausforderung, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Die Betreibergesellschaft der Nachsorgeklinik sieht hier mit Blick auf den großen Personalbedarf im Gesundheitsbereich gute Chancen und unterstützt die Betroffenen.“

Die Kindernachsorgeklinik in der Bernauer Waldsiedlung ist die einzige Rehabilitationseinrichtung für krebs- und herzkranke Kinder und Jugendliche in den neuen Bundesländern.  

Bis zu 26 Primärpatienten sowie 72 Familienangehörige konnten in der Bernauer Einrichtung im Rahmen einer 4-wöchigen Familienorientierten Nachsorge für herz- und krebskranke Kinder, Jugendliche/ junge Erwachsene sowie verwaiste Familien betreut werden. Sie wohnen in hellen, unterschiedlich großen Familienappartements bzw. Einzelzimmern. Während der Rehabilitation gibt es ein exzellentes medizinisches und höchst individuelles therapeutisches Behandlungsangebot.

Neben der medizinischen Nachbetreuung rund um die Uhr, einer Ergo-, Physio-, Psycho-, Reit-, Kunst- und Tanztherapie, Logopädie, einem musikpädagogischen Angebot, einer Sporthalle für den Bewegungssport, einer Schwimmhalle mit Familienschwimmen, Babyschwimmen, Wassergewöhnung, Aquafitness, Ausdauerschwimmen sowie dem Ablegen der Schimmstufe für die Kleinen, bietet die Kindernachsorgeklinik den jungen Patienten und deren Familien eine Kita, eine Schule, eine Holz-, Kreativ- und Keramikwerkstatt, einen Familientreff und einen Jugendclub, wo ganz individuell auf jedes Familienmitglied eingegangen wird und in der Gemeinschaft erholt werden kann.

Zahlreiche Privatpersonen, Unternehmen, Sportvereine und regionale Händler setzten sich in den letzten Jahren mit vielen Aktionen und Spenden für die Kindernachsorgeklinik ein. Wir berichteten mehrmals. 

 

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