Bernau (Barnim): Am heutigen späten Nachmittag besuchte der RBB Robur-Bus den von der Schließung bedrohten Kinderbauernhof in Börnicke.
Im Beisein von etwa 100 Gästen gab es für alle Beteiligten die Möglichkeit, Ihren Standpunkt zur möglichen Betriebsuntersagung kund zu tun und zu diskutieren.
Ausgestrahlt wird eine Zusammenfassung am morgigen Samstagabend um 19.30 Uhr bei „Brandenburg Aktuell“. Daher wollen wir hier nur ganz kurz zusammenfassen.
Wie wir bereits mehrmals berichteten, soll der Kinderbauernhof in Börnicke möglicherweise geschlossen werden. In einem Schreiben der Unteren Bauaufsichtsbehörde des Landkreis Barnim wurde dem jetzigen Betreiber, Heiko Jesse, mitgeteilt, dass die bisherige Nutzung formell illegal wäre.
Für Heiko Jesse ein Ding der Unmöglichkeit. Schließlich gibt es den Hof in seiner jetzigen Form bereits seit Jahren und bisher hat sich niemand am Betrieb des Hofes gestört. Anders sieht es der Landkreis Barnim, dessen stellvertretender Landrat Holger Lampe ebenfalls vor Ort war.
Er ist der Ansicht, dass Betreiber Heiko Jesse es bisher versäumt hätte, entsprechende Anträge zum Weiterbetrieb einzureichen. Insbesondere ging es hier um bauliche Veränderungen und um einen Antrag zur „Schaustellung von Tieren“. Des Weiteren argumentierte Holger Lampe mit einer „angeblich“ bereits im März 2018 zugestellten Untersagung der öffentlichen Zurschaustellung der Tiere aus veterinärrechtlicher Sicht. (Zooähnlicher Betrieb) Hier wurde der Weiterbetrieb untersagt und sogar mit Bußgeld gedroht.
Dieses amtliche Schreiben erreichte den jetzigen Betreiber nach seiner Aussage jedoch niemals und Heiko Jesse fiel aus Wolken als er das erste Mal mit dem heutigen Vor-Ort Termin davon erfuhr. Gleichzeitig führte Jesse auf, dass es doch zahlreiche Veterinärkontrollen ohne Beanstandungen gab und auch hier wurde er niemals auf das Schreiben gesprochen.
Vor Ort konnte natürlich nicht geklärt werden ob und wie das Schreiben tatsächlich zugestellt wurde oder ob Heike Jesse dieses überhaupt erhalten hat.
Nach einigen Diskussionen war man sich jedoch einig, dass keiner ein Interesse daran hat, den Kinderbauernhof Börnicke zu schließen. Bernaus Bürgermeister André Stahl sowie zahlreiche Vertreter der Stadtverordnetenversammlung wollen sich dafür einsetzen, dass der Betrieb des Hofes erhalten werden kann. Ferner will die Stadt Bernau dahingehend Unterstützung anbieten, dass sie bei etwaigen Anträgen behilflich sind oder beratend zur Seite stehen.
Aber; in erster Linie muss Heiko Jesse als Betreiber hier die entsprechende Vor- und Zuarbeit erbringen. An ihm liegt es nun entsprechende Bauanträge einzureichen und sich mit dem Landkreis Barnim sowie der Stadt Bernau abzustimmen.
Holger Lampe betonte, dass auch dem Landkreis Barnim an einer Schließung nicht gelegen ist. Vielmehr sei man bereit bei der Erfüllung aller Auflagen oder behördlichen Notwendigkeiten, den Antrag zur Untersagung zurückzuziehen, bzw. den Weiterbetrieb wohlwollend zu prüfen.
Am Ende des heutigen Vor-Ort Termins hatten zumindest wir das Gefühl, dass hier noch nicht das letzte Wort gesprochen ist und die Hoffnung besteht, auch weiterhin einen Kinderbauernhof in Börnicke zu haben.
Wir drücken die Daumen, dass Betreiber, Landkreis und die Stadt Bernau eine Lösung für den Erhalt finden werden.
Am 13. und 14. April 2019 veranstaltet der Kinderbauernhof ein großes Frühlingsfest. An beiden Tagen erwartet Euch in Börnicke ein buntes Programm für die ganze Familie.
Der Termin endete vor etwa 40 Minuten.