Bernauer schreibt Buch über fragwürdige (FAS) Adoption aus Russland
Russisch Roulette – Das Spiel mit dem Glück einer Familie
Bernau (Barnim): Eigentlich könnten René Lieske und seine kleine Familie aus Bernau glücklich sein.
Nach vielen Jahren und unzähligen erfolglosen Versuchen auf natürlichem Wege, bzw. durch künstliche Befruchtungen Kinder zu bekommen, entschieden sich René und seine Frau Delia ein Kind zu adoptieren.
Da beide mittlerweile bereits über 40 Jahre alt waren, hatten sie das Höchstalter für Adoptiveltern in Deutschland überschritten. Sie informieren sich im Internet und stoßen schließlich auf einen privaten Verein, der Kinder aus Russland nach Deutschland vermittelt.
Nach langer Kommunikation mit dem Verein, Schulungen und behördlichen Wegen sollte es endlich mit der Adoption klappen und die kleine Alisa machte das Familienglück „scheinbar“ perfekt. Morgen wird Alisa 8 Jahre alt und lebt mittlerweile etwas über 5 Jahre bei Familie Lieske.
Leider machten sich schon bald erste gesundheitliche Probleme bemerkbar und das Schicksal der kleinen Alisa und ihrer Familie nahm seinen Lauf… Auch wenn das Buch mit einer Liebeserklärung an Tochter Alisa beginnt, so beinhaltet es jede Menge an Wut, Verzweiflung, Sorge, Hilflosigkeit und soll andere sensibilisieren.
Denn im Rahmen ihrer Recherchen zur Gesundheit ihres Kindes, stoßen sie schon bald auf das Fetal Alcohol Spectrum Disorders – kurz: FASD. (Wikipedia Link)
Diese Erkrankung wird durch Alkoholgenuss in der Schwangerschaft ausgelöst und verursacht bei dem ungeborenen Kind eine unheilbare Behinderung.
Nachdem René bei seinen Recherchen herausfand, dass Kinder aus Russland überdurchschnittlich oft von dieser Behinderung betroffen sind, konfrontierte er den Verein mit dieser Tatsache. Dort wurde ihm allerdings versichert, dass man keine unheilbar kranken Kinder vermitteln würde und er sich keine Sorgen zu machen brauche.
Eine Fehlinformation, wie sich schon bald herausstellte und es sollte nicht die Einzige bleiben.
In dem Buch „Russisch Roulette – Das Spiel mit dem Glück einer Familie“ schildert er schonungslos offen, wie die Maschinerie „Auslandsadoption“ funktioniert und erklärt warum die Not der ungewollt kinderlosen Paare, eine schier unerschöpfliche Einnahmequelle für manche Vereine ist.
„Das Buch beschreibt unsere Adoptionsgeschichte von 2014 bis heute… Mit diesem Buch möchte ich Eltern, Pädagogen und Ärzte für dieses Thema sensibilisieren und eine Diskussion darüber anstoßen, dass endlich die Adoption, das Fetale Alkoholsyndrom und die Hilfesysteme mehr in den Focus der Öffentlichkeit geraten. Es handelt von einem Verein der die Not der Adoptionsbewerber eiskalt für sein eigenes Gewinnstreben schamlos ausnutzt und dem Fetalen Alkoholsyndrom mit dem wir alle im Alltag fertig werden müssen., so René Lieske gegenüber Bernau LIVE.
Vom 16.10.- 20.10.2019 wird das Buch auf der Buchmesse in Frankfurt/Main der Öffentlichkeit präsentiert. Bereits jetzt ist das Buch bei Amazon als Downloadversion verfügbar und in der nächsten Woche auch als Taschenbuch zu haben sein.