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Geflüchtete Ukrainerin erhält lebensrettende Krebs-OP am Immanuel Klinikum Bernau

Alles Gute!

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Bernau (Barnim): Täglich sehen wir die erschreckenden Bilder aus der Ukraine und werden Zeuge dieses sinnlosen, ungerechtfertigten Krieges. Tausende, persönliche Schicksale berühren uns und geben uns das Gefühl, in ziemlich dunklen Stunden zu leben.

Doch es gibt neben alledem auch Hoffnung. Irina S.* ist mit ihrer Familie aus der Ukraine geflüchtet und lebt nun vorübergehend in Bernau.

Am 22. Februar 2022 kam sie mit entsetzlichen Schmerzen und nach einem plötzlichen Gewichtsverlust von 15 Kilo in ein Krankenhaus in Kiew. Die niederschmetternde Diagnose: Bauchspeicheldrüsenkrebs. „Am 30. Januar hatte meine Frau Geburtstag, da ging es meiner Mutter noch gut“, erinnert sich Alexander S.*, Irinas Sohn. Am 24. Februar sollte seine Mutter für eine Computertomographie (CT) ins Krankenhaus in Kiew kommen. Doch dann kam alles ganz anders: Um 5 Uhr in der Früh wurde die Familie von den ersten Bombenexplosionen geweckt.

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Der beginnende Krieg zwang die Familie zur Flucht in den Westen des Landes. Irina S. ließ sich noch einmal in einem anderen Krankenhaus untersuchen, während ihre Familie bereits in Richtung Warschau unterwegs war. „Dieses Krankenhaus, in dem ich zuletzt in der Ukraine war, wurde schließlich bombardiert“, sagt Irina. Zu diesem Zeitpunkt befand sie sich im Keller des Klinikums. Dann haben sie Freunde ihres Sohnes nach Warschau gebracht, wo sie endlich wieder mit ihrer Familie vereint war.

Von dort ging es gemeinsam nach Bernau. Hintergrund: Der Sohn hat Anfang der 2000er-Jahre in Deutschland studiert und noch immer Kontakt zu einem Kommilitonen in Bernau. Dieser vermietet ein Haus und wie es der Zufall so wollte, war dieses seit Anfang Februar leerstehend. Glück im Unglück für Familie S.

Die neuen Bernauer Nachbarn schickten Irina dann zur Weiterbehandlung ins Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg. „Wir waren sehr dankbar, dass man uns hier hin geschickt hat“, sagt Alexander und fügt hinzu: „Es war unglaublich, wie schnell alles gelaufen ist, vom Ultraschall über das CT bis hin zur OP am nächsten Tag.“ Schnell musste es in der Tat gehen: Seiner Mutter ging es zu diesem Zeitpunkt schon sehr schlecht.

Diese verspürt nun nichts als Dankbarkeit für die Ärztinnen und Ärzte sowie die Mitarbeitenden in der Pflege: „Die Menschen hier im Krankenhaus sind sehr herzlich und arbeiten wirklich mit Seele“, sagt sie. Sprachliche Schwierigkeiten gibt es keine, denn entweder dolmetscht ihr Sohn per Telefon oder aber sie verständigt sich mit den insgesamt drei Gesundheits- und Krankenpflegerinnen der Station 3, die Russisch sprechen.

Arndt von Kirchbach, Chefarzt der Abteilung für Chirurgie am Immanuel Klinikum Bernau ist froh, dass er und seine Kolleginnen und Kollegen der Frau helfen konnten: „Für Frau S. war es am Ende eine glückliche Fügung, hier in Bernau anzukommen. Aufgrund unserer Expertise auf dem Gebiet der Pankreas- und Tumorchirurgie, war sie bei uns in besten Händen und wir konnten den Tumor erfolgreich entfernen, es geht ihr gut und sie konnte inzwischen entlassen werden.“

Auf die Frage, wie sie sich beim Gedanken an die Ukraine fühlt, antwortet Irina abschließend unter Tränen: „Ich möchte so schnell es geht wieder zurück in die Ukraine. Das ist doch meine Heimat, hier sind unsere Wurzeln.“ Was sie sich wünschen würde, wenn sie einen Wunsch frei hätte, liegt auf der Hand und ist doch so berührend: „Dass der Krieg in der Ukraine endet.“

*Die Namen wurden von der Redaktion geändert.

In der Bernauer Stadtverordnetenversammlung geht es am heutigen Donnerstag auch darum, wie geflüchteten Menschen aus der Ukraine die Teilnahme am sozialen und gesellschaftlichen Leben erleichtert werden kann.

In einem fraktionsübergreifenden Antrag wird unter anderem dafür plädiert, die Nutzung von städtischen Einrichtungen zum Beispiel der Stadtbibliothek oder der Bernauer Freibäder sowie der Eintritt zu Veranstaltungen der Stadt Bernau wie zum Beispiel das Hussitenfest, kostenfrei zu ermöglichen.

Wir danken dem Immanuel Klinikum für die redaktionelle Unterstützung.

 

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