Bernau: Eine Ausstellung über „Hexenverfolgung – Ursachen, Folgen und Formen im Deutschland des 16. und 17. Jahrhunderts“ wird am Montag, dem 27. Februar, 17 Uhr im Bernauer Rathaus (Ratssaal) eröffnet. Gestaltet wurde die Exposition von Hartmut Hegeler, der sich seit Jahren für die Rehabilitierung der Opfer der Hexenverfolgung einsetzt.
Mit der Ausstellung soll auch der Opfer der Hexenverfolgung in Bernau gedacht werden. Vor zwölf Jahren wurde mit der Errichtung des von Annelie Grund gestalteten „Denkmals für die Opfer der Hexenprozesse in Bernau“ eine Auseinandersetzung mit diesem Thema angestoßen, welche nun durch einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung mit einer „Rehabilitierung“ zu einem gewissen Abschluss gebracht werden soll. Die Ausstellung versteht sich als Diskussionsbeitrag.
Zur Eröffnung und zu der im Anschluss im Tobias-Seiler-Saal, Kirchplatz 8 stattfindenden Podiumsdiskussion mit Historikern, Theologen, Juristen und Künstlern sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Info via Stadt Bernau / Cornelia Fülling
Hintergrund
Unsere Stadt Bernau kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, war sie doch schon seit der Mittelsteinzeit vor 7000 v. Chr. ein Siedlungsplatz, bevor sie Anfang des 13. Jahrhunderts gegründet wurde.
Bekannt machte Bernau vor allem die Geschichte rund um die Hussiten die sie abwehren konnten, die Tuchmacher und natürlich das Bernauer Bier, welches über Jahrhunderte hinweg als das beste der Mark galt. Noch im 17. Jahrhundert wurden jährlich 30.000 Tonnen Bier in andere Städte und Gemeinden geliefert.
Ein etwas düsteres Kapitel unserer Geschichte, waren die Hexenverfolgungen. Hier wurden von 1536 bis 1658 in Hexenprozessen 25 Frauen und drei Männer wegen angeblicher Zauberei verfolgt, gefoltert und bei lebendigem Leib verbrannt. Um an die verfolgten Menschen zu erinnern, wurde von der Künstlerin Annelie Grund 2005 ein Denkmal mit allen Namen am Henkerhaus an der Stadtmauer aufgestellt.
Nach der Chronik von Seiler fand 1658 der letzte Bernauer Hexenprozess statt.