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LIVE Konzert vor dem Wohnheim für Geflüchtete in Bernau

Für eine dezentrale Unterbringung

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Bernau (Barnim): Auf eine kleine Abwechslung durften sich am gestrigen Samstagnachmittag etwa 180 BewohnerInnen des Geflüchteten-Wohnheims in Bernau-Waldfrieden freuen.

Im Rahmen einer Solidaritätsaktion spielte die Bernauer Band „Die Pyjamas“ ein kleines LIVE Konzert mit Ska und Reggae-Musik vor den Fenstern der Einrichtung an der Wandlitzer Chaussee.

Initiiert von den Organisationen „Barnim für Alle“ und dem Bürger*innen-Asyl Barnim, sollte den BewohnerInnen zur eintönigen Alltagsabwechslung LIVE Musik ins Haus gebracht- und gleichzeitig auf die missliche Lage vieler in Wohnheimen lebenden Flüchtlinge aufmerksam gemacht werden.

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Besonders in Zeiten von Covid-19 ist die Situation für die Bewohner nicht wirklich leicht. So etwa in Bernau Waldfrieden. Kürzlich erkrankte hier ein Bewohner am Covid-19 Virus und wurde vorsorglich und zur Genesung ins Krankenhaus gebracht. Etwa 20 BewohnerInnen wurden daraufhin zwar negativ getestet, aber zum Schutz aller, in Quarantäne versetzt. In kleinen Zimmern müssen sie hier gemeinsam ausharren und den Tag verbringen. Allerdings sind Abstand, nötiger Schutz oder Privatsphäre in einer „Massenunterkunft“ nur bedingt möglich. Vielmehr müssen sich bis zu 15 Personen eine Küche oder Sanitäranlagen teilen.

Dies sehen die beiden und zahlreiche weitere Flüchtlings-Initiativen ähnlich und fordern deshalb die dezentrale Unterbringung der Menschen in eigene Wohnungen. Hier heisst es:

„Viele Geflüchtete im Barnim können aber keinen Abstand halten. Sie wohnen in sogenannten Übergangswohnheimen in Basdorf, Bernau-Waldfrieden, Eberswalde, Joachimsthal, Oderberg, Ützdorf oder Wandlitz.

Für einen wirksamen Infektionsschutz ist die Massenunterbringung in sogenannten „Übergangswohnheimen“ völlig ungeeignet und setzt die Bewohner*innen einem hohen Risiko aus. Zahlreiche Menschen mit Behinderungen, chronisch Kranke und andere Risikogruppen leben weiterhin in den Massenunterkünften.

„Im Heim können wir keinen Abstand halten“, sagt Reza* aus dem Geflüchteten-Wohnheim in Bernau-Waldfrieden. „Wir müssen uns eine kleine Küche mit 15 Personen teilen.“ In einem Heim in Henningsdorf (Oberhavel) können Bewohner*innen seit vielen Wochen das Heim nicht mehr verlassen, weil die Quarantäne immer wieder verlängert wird.

Die Form der Unterbringung in großen Wohnheimen sorgt für Stress, macht krank, verstärkt und führt zu weiteren Traumatisierungen. „Wir wollen zeigen, dass die Leute im Heim mit der schwierigen Situation nicht alleine sind.“ sagt Ingrid* vom Bürger*innenasyl Barnim, „und wir fordern die Unterbringung der Menschen in Wohnungen!“

Leerstand in Eberswalde und sozialer Wohnungsbau

Die Initiative „Barnim für alle“ fordert seit Jahren eine schnellstmögliche dezentrale Unterbringung von Geflüchteten in Wohnungen. Dabei sollte es selbstverständlich sein, dass den Schutz suchenden Menschen genauso viel Wohnraum zugestanden wird, wie den Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft.

Vor allem in Eberswalde gibt es weiterhin einen hohen Wohnungsleerstand. Diese Wohnungen sollten schnellstmöglich in einen nutzbaren Zustand versetzt und als Wohnraum für Menschen in dieser Stadt – somit auch Geflüchteten – zur Verfügung gestellt werden. Im berlinnahen Raum dagegen fehlt es an leerstehenden Wohnungen. Hier ist der Einstieg in den sozialen Wohnungsbau dringend notwendig, so die Organisatoren der heutigen Veranstaltung.

Fotos: Bernau LIVE

Bernau

Bernau Waldfrieden

*Namen geändert

 

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