
Bernau / Brandenburg: Brandenburg stattet seine öffentlichen Schulen mit einem neuen, digitalen Werkzeug aus: Der KI-Chatbot telli ist ab diesem Schuljahr flächendeckend und kostenlos verfügbar.
Das datenschutzkonforme Tool soll nach Angaben des Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Lehrerinnen und Lehrer bei der Unterrichtsgestaltung unterstützen und von Schülerinnen und Schülern für ihr individuelles Lernen eingesetzt werden.
Die von den 16 Bundesländern in Auftrag gegebene und datenschutzkonforme Lösung ermöglicht es Lehrkräften und Schülern, im geschützten Rahmen mit künstlicher Intelligenz zu arbeiten. telli soll nicht nur neue Ansätze für die Unterrichtsvorbereitung und Wissensvermittlung schaffen, sondern auch das eigenständige Lernen fördern. Nach Bremen ist Brandenburg das zweite Bundesland, das den Chatbot flächendeckend einführt. Zuvor wurde telli an 25 Pilotschulen erfolgreich getestet. Gestern fand am Landesinstitut LIBRA die erste Fortbildung für Lehrkräfte statt, die den Chatbot im Englischunterricht einsetzen möchten.
Aus dem Bildungsministerium heißt es hierzu:
Mittels individuell konfigurierbare KI-Assistenten unterstützt telli Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung. Es können auch Lernszenarien für den Unterricht entwickelt und zum Beispiel Arbeitsblätter erstellt werden. Zudem können Lehrende fiktive Dialogpartner anlegen, die im Unterricht zu einem bestimmten Thema mit den Schülerinnen und Schülern interagieren. Auch bei administrativen Aufgaben wie der Erstellung von Elternbriefen kann die KI-Anwendung eingesetzt werden.
telli fungiert als KI-Chatbot-Oberfläche, die an verschiedene Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) angebunden ist. Anzahl und Auswahl der in telli verfügbaren LLMs wie zum Beispiel Llama 3.3 von Meta oder GPT-5-mini von OpenAI werden auf Landesebene festgelegt. In Brandenburg werden alle derzeit in telli verfügbaren Sprachmodelle angeboten. Ab dem 22. September werden auch die aktuellen Modelle der GPT-5-Reihe in telli zur Verfügung stehen, die sich insbesondere zur schnellen Verarbeitung komplexer Anfragen und Problem-Analysen eignen.
telli ist über die Anmeldelösung VIDIS an das Schulportal Brandenburg angebunden und kann so besonders datensparsam verwendet werden. Damit telli datenschutzkonform genutzt werden kann, werden die zugrundeliegenden Sprachmodelle ausschließlich auf Servern innerhalb der EU gehostet. Darin unterscheidet sich telli von kommerziellen KI-Chatbots und schafft eine verlässliche Grundlage für den Einsatz künstlicher Intelligenz an Schulen. telli wird seit 2024 in enger Zusammenarbeit mit Pädagoginnen und Pädagogen als Open-Source-Lösung entwickelt, kontinuierlich erweitert und auf einen pädagogischen Einsatz hin optimiert. Das FWU setzt das länderübergreifende Vorhaben gemeinsam mit technischen Dienstleistern um.
Bildungsminister Steffen Freiberg: „Digitalisierung und KI sind auch im Bildungsbereich Teil eines gesellschaftlichen Megatrends. Aufhalten können wir die Veränderungen nicht. Aber: Wir können die Herausforderungen angehen und die Chancen nutzen. Und dafür gehen wir mit telli einen wichtigen Schritt. Unsere Schulen bekommen damit einen sicheren und datenschutzkonformen Zugang zu moderner KI-Technologie. Damit lässt sich gut arbeiten und wir wollen auch die Entwicklungspotenziale nutzen. Für Lehrerinnen und Lehrer ist telli ein digitaler Werkzeugkasten, der sie von der Ideenfindung bis zur Planung von Unterrichtseinheiten entlasten kann. Und für unsere Schülerinnen und Schüler bieten sich neue motivierende Lernmöglichkeiten. Heute geben wir einen Impuls für eine zeitgemäße Lernkultur in einer digital geprägten Welt.“
Unsere Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
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