Christoph 64 zum Anfassen – Tag der offenen Tür bei der DRF Luftrettung
– Einblicke in die DRF Luftrettung –
Bernau – Angermünde: Zugegeben, Angermünde ist zwar nicht mehr ganz unser Revier, dennoch wollen wir kurz über den Tag der offenen Tür bei der DRF Luftrettung berichten. Dieser fand am gestrigen Sonntag statt und zog hunderte interessierte Besucher in die Uckermark.
Wir alle kennen die roten Rettungshubschrauber und fast täglich begegnen wir Christoph 64, so sein amtlicher Name, hier in Bernau und Umgebung. Innerhalb von Minuten erreichen sie fast jeden Punkt unserer Region und tragen einen wesentlichen Bestandteil zur medizinischen Notversorgung bei. Ob als Notarztzubringer oder für den Transport verletzter Personen sind sie unerlässlich geworden und haben schon unzählige Menschenleben gerettet.
40.000 Einsätze in 2015
Auch wenn wir sie fast täglich sehen und wir schon oft über Einsätze in Foto und Video berichteten, so macht sich kaum jemand Gedanken darüber, wer die DRF Luftrettung ist, wie sie funktioniert und welcher Aufwand dahinter steckt, immerhin flog die DRF Luftrettung knapp 40.000 Einsätze im Jahr 2015. Knapp 700 Einsätze flog Christoph 64 allein im 1. Halbjahr 2016 von Angermünde aus!
Um dies zu ändern, lud die DRF Luftrettung nun nach Angermünde ein. Dieser Standort wurde vor gut einem Jahr, am 1. August 2015 in Betrieb genommen und beherbergt einen Hubschrauber des Typs EC 135 mit 2x 743 PS und einer Reichweite von über 650 km. Koordiniert wird Christoph 64 von der Leitstelle NordOst Eberswalde. Von Angermünde aus fliegt der Rettungshubschrauber in einem Radius von bis zu 60 km und erreicht so fast jeden Einsatzort innerhalb von bis zu 15 Minuten. Für die Landung benötigt der kompakte Hubschrauber nur etwa 20×20 Meter.
Bei so viel Interessantem wurden die Mitarbeiter am Standort in Angermünde natürlich von Fragen überhäuft. Wer gehört zur Hubschraubercrew? Wozu sind all die Knöpfe im Cockpit gut? Wie erlebte die Besatzung von Christoph 64 ihr erstes Einsatzjahr oder die Bitte für eines gemeinsamen Fotos standen im Fokus der großen und kleinen Besucher.
Neben Technik der Feuerwehr Angermünde konnten zudem ein Rettungsboot vom Technischen Katastrophen Schutz oder Notarztfahrzeuge, z. B. des DRK, besichtigt werden. Ein Training zur Wiederbelebung sowie ein buntes Kinderprogramm rundeten den Tag ab.
Unterstützung gefragt
Was viele nicht wissen: Die DRF Luftrettung ist ein gemeinnütziger Verein, bzw. eine gemeinnützige AG und Krankenkassen erstatten nur die Kosten, die dem gesetzlich vorgeschriebenen Leistungsumfang entsprechen. Zur Finanzierung ihrer lebensrettenden Arbeit ist die gemeinnützig tätige Organisation jedoch auf die Unterstützung von Förderern und Spendern angewiesen. Denn Fortbildungen, Investitionen in Luftfahrzeuge und modernste Medizintechnik, decken die Krankenkassen leider nicht mit ab.
Dabei ist die Luftrettung, gerade auch in ländlichen Regionen, unverzichtbar geworden. Durch unsere tägliche Arbeit und dem Beiwohnen zahlreicher Einsätze der Luftrettung, können wir nur an jeden appellieren, sich bei der DRF Luftrettung über Spenden- oder Fördermöglichkeiten zu informieren.
Wir danken Daniel Stiebitz für die Bilder aus Angermünde.