Anzeige
 
           +++ Aktuelle Kurzmeldungen +++
Waldbrandgefahrenstufe: Hohe Waldbrandgefahr – Stufe 4 bis 5 im Barnim und umliegenden Landkreisen
Wetter am 2. Mai: Meist sehr sonnig ☀️ bei Temperaturen von bis zu 25 Grad
Verkehr in- und um Bernau: Aktuelle Verkehrshinweise findet Ihr täglich in unseren Morgenbeiträgen.

Hohe Nitratbelastung von Brunnenwasser in und um Bernau

Untersuchungsergebnisse

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Bernau / Barnim: Im Juli 2023 konnten Bernauer und Barnimer ihr Brunnenwasser vom VSR-Gewässerschutz überprüfen lassen.

Nun liegen die Labor-Ergebnisse vor und wie bereits im Vorjahr, wird eine zu hohe Nitratbelastung in und um Bernau bemängelt. 

Die Brunnenwasseruntersuchungen vom VSR-Gewässerschutz ergaben in Bernau erschreckende Nitratbelastungen. 126 Gartenbesitzer hatten im Juni ihr Brunnenwasser am Labormobil abgegeben, um Gesundheitsrisiken bei der Nutzung des Wassers auszuschließen. In 16 der privat genutzten Brunnen stellte die gemeinnützige Organisation eine Überschreitung der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Nitrat fest.

Anzeige
Forum Bernau - Bild kann nicht geladen werden.  

„Durch unsere Analysen erfahren wir in welchen Orten besonders hohe Nitratwerte vorliegen“, so Dr. Matthias Ahlbrecht, der im Labormobil bereits die ersten Untersuchungen durchführte. Die Nitratbelastungen bleiben nicht im oberflächennahen Grundwasser, sondern gelangen in immer tiefere Grundwasserschichten. Gartenbrunnen, die genutzt werden, fördern die Belastungen zu Tage. Die Gewässerexperten sind mit dem Labormobil für sauberes Wasser unterwegs. Nitrate, die vom VSR-Gewässerschutz heute im Brunnenwasser gefunden werden, können in einigen Jahren das Trinkwasser belasten.

Dr. Matthias Ahlbrecht stellte in privaten Gartenbrunnen in Ladeburg 174 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Bernau 65 mg/l, in Schönow 61 mg/l, in Wandlitz 73 mg/l, in Briesenthal 83 mg/l, in Rüdnitz 134 mg/l und in Werneuchen 98 mg/l fest. Das bedeutet Einschränkungen für die Nutzung im Garten. Die Brunnenbesitzer können dann mit dem Wasser nicht mehr den Gartenteich befüllen, weil es sonst zu einem starken Algenwachstum kommt. Das schadet der Artenvielfalt im naturnahen Teich. Bei über 100 mg/l Nitrat im Gießwasser kommt es auch zur Nitratanreicherung im Gemüse. Die Ergebnisse zeigen, dass es wichtig ist das Brunnenwasser alle drei Jahre untersuchen zu lassen, da sich die Nitratbelastungen verändern. Brunnenbesitzern, die den Termin am Labormobil verpasst haben, können dem VSR-Gewässerschutz noch bis Ende November eine Wasserprobe mit der Post zusenden. Informationen dazu finden alle Interessenten auf der Homepage unter vsr-gewaesserschutz.de

Bernau, Barnim, Brunnenwasser, Bernau LIVE

Viele Bürger wollten auch wissen, woher die Nitratbelastung kommt. Hier konnten die Gewässerexperten aufgrund ihrer ausführlichen Recherchen informieren. Im Kreis Barnim wird auf ungefähr 36 % der Kreisfläche Landwirtschaft betrieben. „Auswertungen in ganz Deutschland liefern uns die Bestätigung, dass ein hoher Anteil an intensiver Landwirtschaft zu höheren Nitratbelastungen führen.“, so Dr. Matthias Ahlbrecht.

Nitratauswaschung verhindern

Die landwirtschaftlichen Flächen im Kreis Barnim bestehen zu 79 % aus Ackerflächen. Dort ist die Gefahr der Nitratauswaschung höher als unter Grünland. Das liegt daran, dass die ganzjährige ununterbrochene Begrünung der Fläche eine intensive Durchwurzelung aufweist und dadurch das Nitrat aus dem Dünger weniger ausgewaschen wird. Das ist bei Ackerflächen nicht der Fall. Besonders hoch ist die Nitratauswaschung unter Feldern, die keine Bodenbedeckung aufweisen. Regenfälle schwemmen Nitrat, das nach der Ernte von Getreide oder Mais im Boden verbleibt ins Grundwasser. Der VSR-Gewässerschutz fordert, dass noch mehr Zwischenfrüchte angebaut werden, die den restlichen Stickstoff durch ihr Wachstum aufnehmen. Zu diesen schnellwachsenden Pflanzen gehört der Senf, kleeartige Futterpflanzen, Ackerbohnen, Futtererbsen oder Lupinen. Sie dienen als Futtermittel oder werden durch die spätere Einarbeitung der Pflanzen in den Boden als Gründüngung genutzt.

Über den VSR-Gewässerschutz

Der VSR-Gewässerschutz setzt sich mit seinen Messungen seit 30 Jahren für eine nachhaltige Landwirtschaft ein. „Wir decken Nitratbelastungen auf. Durch Gespräche mit Landwirten und ausführlichen Recherchen, erfahren wir welche Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung im Grundwasser effektiv sind. Mit diesen Forderungen wenden wir uns an die Öffentlichkeit“, so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz.

Weitere Informationen zum Thema Nitrat aus dem Kreis Barnim erfahren die Bürger auf der Homepage unter vsr-gewaesserschutz.de/regionales/brandenburg-berlin/kreis-barnim/nitrat.

Verwendete Quellen: VSR-Gewässerschutz e.V.

 

Anzeige
enthält Werbung
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Skip to content