Bernau / Barnim: Der im vergangenen Jahr von der Barnimer Dienstleistungsgesellschaft (BDG) ins Leben gerufene Zero-Waste-Index hat sich zu einer wichtigen Anlaufstelle für nachhaltigen Konsum im Landkreis entwickelt.
Aktuell sind rund 120 regionale Unternehmen und Vereine gelistet, die zur Abfallvermeidung beitragen und bequem über www.barnim.zero-waste-index.de sowie die BDG-App gefunden werden können. Die Kampagne zielt darauf ab, Bürger des Landkreises Barnim umfassend über die Möglichkeiten zur Reduzierung von Abfall und die korrekte Entsorgung zu informieren und zu sensibilisieren.
„Wir wollen den Bürger*innen des Landkreises nicht mit dem erhobenen Zeigefinger gegenübertreten, sondern ihnen praktikable und alltagstaugliche Lösungen präsentieren, wie sie unsere Region in Bezug auf die Abfallwirtschaft mitgestalten können. Mit dem Schaffen von Unterstützungsangeboten zur Abfallvermeidung und dem Zugang zu Informationen zur fachgerechten Entsorgung unterstützen wir die Barnimer*innen im Umgang mit ihren Abfällen.“, erklärt Christian Mehnert, Geschäftsführer der Kreiswerke Barnim GmbH.
Nach Angaben des Umweltbundesamtes erachten 57 % aller Menschen in Deutschland das Thema Umwelt- und Klimaschutz als sehr wichtig. Das spiegelt sich auch im Landkreis Barnim in den aktuellen Entsorgungsmengen aller Abfallfraktionen wieder. 2023 lag die Entsorgungsmenge für Rest-, Bio- und Papierabfälle noch bei insgesamt 66.068,26 t, 2024 sank die Entsorgungsmenge um 0,67 % auf 65.625,25 t.
Damit sinkt das Abfallvolumen erstmals seit 2021. Ein möglicher Grund könnte in der gestiegenen Aufklärungsarbeit von Politik und Handel liegen. Torsten Pelikan, Geschäftsführer der Globus-Naturkost GmbH, betreibt bereits seit 1998 einen Bioladen in Eberswalde. Mit seiner Unverpackt-Station trägt er aktiv zur Reduzierung des Abfallvolumens bei. „Schon aus Verantwortung für unsere Nachkommen ist es uns eine Herzenssache, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Glücklicherweise sehen viele Menschen das ähnlich und nutzen neben unserer Unverpackt-Station auch die Möglichkeit, eigene Beutel für Backwaren und Becher für Feinkost mitzubringen. Diese Form des nachhaltigen Einkaufens belohnen wir sogar mit 0,05 € beziehungsweise 0,10 € pro mitgebrachten Beutel und Becher.“
Im Übrigen erfreut sich auch die Sharing Economy bei immer mehr Alltagsgegenständen großer Beliebtheit. Nicht nur ist es die nachhaltigste Alternative zum Selbstkauf, sondern spart auch bares Geld. Denn Abfall, der gar nicht erst entsteht, verursacht auch keine Entsorgungskosten. Wer sich Gegenstände leiht oder sie mietet, tut also etwas Gutes für die Umwelt. Die wohl bekannteste Leihstation der Welt ist die Bibliothek.
Beispielsweise in der Stadtbibliothek Bernau (Titelbild) können neben Büchern auch analoge und digitale Spiele und Hörspielfiguren ausgeliehen werden. Gabriele Karla, Leiterin der Stadtbibliothek Bernau, sagt, „Bibliotheken sind ohnehin auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Sie bieten einen Zugang zu Wissen, stehen allen offen und halten vielfältige Angebote zur Mehrfachnutzung bereit. Derzeit verzeichnen wir insbesondere durch neue Möglichkeiten wie unsere Gaming-Zone oder auch die Saatgutbibliothek einen steigenden Zulauf insbesondere von jungen Nutzer*innen und Familien.“
„Der Zero-Waste-Index ist keinesfalls vollständig“, erzählt Christian Mehnert. „Die Barnimer*innen und ortsansässige Unternehmen kennen ihre Region am besten, weshalb wir ihnen die Möglichkeit eingeräumt haben, regionale Anbieter*innen vorzuschlagen. Wichtig ist, dass die Institutionen einen Beitrag zur Abfallvermeidung leisten. Gemeinsam mit den Menschen im Landkreis Barnim möchten wir an der Vervollständigung des Zero-Waste-Index arbeiten und freuen uns über jeden Hinweis zu noch fehlenden Geschäften, Vereinen und Organisationen.“
Regionale Anbieter die einen Beitrag zur Abfallvermeidung leisten, können unter www.barnim.zero-waste-index.de/Extras/Create/ vorgeschlagen werden.
Weitere Informationen zur Kampagne „Jut für den Kreislauf – Der Barnim trenniert für’s Klima“ finden Sie unter www.barnim-trennt-richtig.de.
Unsere Quelle: Kreiswerke Barnim
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