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Zum Saisonauftakt: Motorradkontrollen im Landkreis Barnim

Verkehrsunfallbericht Landkreis Barnim

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Bernau / Barnim: Mit Beginn des Frühlings zieht es nach einem langen Winter immer mehr motorisierte Zweiräder auf die Straße.

Gerade der Barnim bietet hier tolle Strecken um Fahrtwind und Freiheit zu genießen. Leider überschätzen sich hier zahlreiche Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer, sodass es immer wieder zu teils schweren Unfällen oder zu erheblichen Geschwindigkeitsüberschreitungen kommt.

Um den entgegenzuwirken, kontrollieren die Barnimer Polizei sowie der Landkreis regelmäßig an Unfallschwerpunkten im Barnim. So auch am am kommenden Sonntag zum Saisonstart. Am 28. März werden sich Polizisten der Polizeiinspektion Barnim auf den Landstraßen zwischen Eichhorst und Joachimsthal und zwischen Eberswalde und Oderberg in Stellung bringen.

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Auch der Landkreis Barnim wird sich bei den Kontrollen einbringen. Hierfür ist am kommenden Sonntag sogar eine neue Geschwindigkeitsmessanlage, die auch Temposünder auf dem Motorrad erfassen kann, in Betrieb. Erst gestern wurde sie der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im Fokus der offiziell angekündigten Kontrollen werden Geschwindigkeit, das Aufdecken von technischen Mängeln und bauliche Veränderungen und deren Dokumentation sowie die Fahrtüchtigkeit der Fahrer im Mittelpunkt stehen. Präventiv will man zudem mit den Fahrerinnen und Fahrern ins Gespräch kommen. Ähnliche Aktionstage wurden in der Vergangenheit sehr positiv aufgenommen.

Noch immer ist die Hauptunfallursache bei Verkehrsunfällen mit Motorradfahrern als Verursacher, die den Straßenverhältnissen unangepasste Geschwindigkeit. Hierbei sind die Unfallzahlen bei Motorradunfällen in den letzten Jahren gestiegen:

2017 und 2018 ereigneten sich auf den Straßen der Polizeiinspektion Barnim jeweils 106 Unfälle mit Beteiligung eines Motorradfahrers, 2019 waren es 113 und 2020 kam es zu 119 dieser Unfälle. Bei mehr als der Hälfte der Motorradunfälle setzte ein Motorradfahrer die Ursache. 3 bis 4 Motorradfahrer starben jedes Jahr seit 2017 auf Barnims Straßen.

Hintergründe:

Bestimmte Straßenabschnitte im Landkreis Barnim sind durch übermäßig starke Nutzung, einhergehende Lärmentwicklung sowie deutlich überhöhte Geschwindigkeit durch Motorradfahrer wiederholt in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Barnim sind das insbesondere die Landesstraße 29 zwischen den Ortslagen Liepe und Oderberg, die Landesstraße 291 zwischen den Ortslagen Eberswalde und Liepe sowie die Landesstraße 220 zwischen den Ortslagen Eichhorst und Joachimsthal entlang des Westufers des Werbellinsees.

Diese Straßenabschnitte erfreuen sich auf Grund ihres Streckenprofils durch lange Geraden gepaart mit kurvenreichen Passagen, unter Motorradfahrern auch überregional großer Beliebtheit. Weitere polizeiliche Schwerpunkte bilden Ortschaften, in welchen sich Anfahrtsstrecken befinden, um die oben genannten Straßenabschnitte zu erreichen. Zahlreiche Bürgerbeschwerden in den zurückliegenden Jahren, welche insbesondere auf der hohen Lärmbelästigung basieren, bilden hier die Grundlage für polizeiliche Maßnahme in der Vergangenheit sowie in der Gegenwart.

Trotz wiederkehrender Präventionsmaßnahmen, welche insbesondere zur Sensibilisierung von Motorradfahrern, aber eben auch allen sonstigen Fahrzeugführern angedacht sind, ereignen sich nach wie vor teils schwerste Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Motorradfahrern. Hierbei treten Motorradfahrer sowohl als Geschädigte als auch Verursacher auf. Im letzteren Fall wurde als Hauptunfallursache die nicht an den Straßenverlauf angepasste Geschwindigkeit ermittelt. – Quelle: Polizeidirektion Ost

Verwendete Quelle: Polizeidirektion Ost / PI Barnim / Landkreis Barnim

Aktueller Verkehrsunfallbericht Landkreis Barnim

Die polizeilich aufgenommenen Verkehrsunfälle im Landkreis Barnim (ohne Autobahn) sind 2020 deutlich zurückgegangen (- 10 %).

Das spiegelt den Landes- und Bundestrend wider und ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass wegen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr auf deutschen Straßen deutlich weniger Kilometer zurückgelegt wurden als im Vorjahr.

„Dennoch forderte das Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer im Landkreis Barnim im vergangenen Jahr 16 Todesopfer. Darunter waren zwei Rad- und drei Motorradfahrende. Bei den tödlichen Motorradunfällen handelt es sich um Fahrfehler aufgrund von überhöhten Geschwindigkeiten oder unübersichtlichen Überholvorgängen“, berichtet Landrat Daniel Kurth. Der Landkreis Barnim reagiert mit einer neuen Geschwindigkeitsmessanlage, welche auch Temposünder auf dem Motorrad erfassen kann. Der sogenannte „Motorrad-Blitzer“ kommt pünktlich zu Beginn der Motorradsaison am 28. März erstmalig zum Einsatz. „Der Landkreis verfolgt mit dem Einsatz des Gerätes keine „Abzocke“, sondern will vielmehr bewirken, dass sich kein Motorradfahrer mehr verletzt oder tot fährt“, betont der Landrat.

Auffällig ist der erneute Anstieg der Personenschadensunfälle (+ 0,5 %). Dabei wurden 716 Personen verletzt.

Während bei den Abstands- und Vorfahrtsunfällen ein Rückgang zu verzeichnen ist, sind die Unfälle mit den Ursachen Alkohol (+ 8,7 %) und Geschwindigkeit (+ 7 %) erneut angestiegen. Die Verkehrsunfälle mit der Beteiligung von Rad- (+ 14,7 %) und Kradfahrenden (+ 6,2 %) sind ebenfalls erneut angestiegen.

„Wir werden diese Unfälle in den nächsten Wochen ortsbezogen auswerten und festlegen, welche Maßnahmen als geeignet erscheinen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen“, erklärt Marcel Kerlikofsky, Leiter der Verkehrsunfallkommission.

Erfreulich ist der wiederholte Rückgang bei den LKW-Unfällen (- 2,7 %). Seit drei Jahren gibt es im Landkreis Barnim wiederkehrende und zielgerichtete Aktionen zur Kontrolle des Schwerverkehrs. Die Unfälle sind in dieser Zeit um 13 % zurückgegangen.

„Auch für dieses Jahr werden wir zusammen mit der Polizei Schwerpunktaktionen zum LKW-Verkehr oder zu den Brennpunkten auf den Motorradstrecken und bei den Radfahrenden durchführen“, so Kerlikowsky weiter.

Fußverkehr

Auch die Fußverkehrsunfälle sind im vergangenen Jahr um 6,1 % gesunken. Dennoch wird hier Handlungsbedarf gesehen, denn die Unfallzahlen liegen noch immer über den Werten von 2016 bis 2018.

Die StVO sieht ein Eingreifen der Straßenverkehrsbehörde nur in besonderen Gefahrenbereichen vor. Es gibt aber keine klassischen Unfallhäufungsstellen mit Fußgängern. Für das Jahr 2022 steht uns eine StVO-Fußverkehrsnovelle bevor. Die Verkehrsministerkonferenz hat sich zum Beispiel für Tempo 30 in Bereichen mit Schülerverkehr ausgesprochen.

Aktuell kann unter bestimmten Voraussetzungen nur direkt an den Zugangsbereichen vor Schulen und Kitas Tempo 30 erleichtert angeordnet werden.

„Eine Änderung zugunsten des Fußverkehrs ist längst überfällig. Auch wenn die Änderung der StVO erst für das kommende Jahr erwartet wird, so kann man die Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung vorbereiten. Die Gemeinden sollten bis dahin ihre Schulwegpläne aktualisieren. Vorbereitend kann man mögliche Strecken mit der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises abstimmen“, stellt Landrat Kurth in Aussicht.

Positive Entwicklung bei den Baumunfällen

Die VUK Barnim hatte im Dezember 2018 hierzu einen strategischen Beschluss gefasst. Die Ursachen für Baumunfälle sind vielfältig und in der Verkehrsunfallanalyse zukünftig auch Fahrfehler sowie Abkommensunfälle ohne Aufprall am Baum zu berücksichtigen.

„Die Unfallursachen sind vielfältig und es sind nicht nur Raser die von der Fahrbahn abkommen. Deshalb verfolgen wir das Prinzip der fehlerverzeihenden Straße. Beim Abkommen von der Fahrbahn soll der Seitenraum sicher sein und nicht zur Lotterie werden, ob die Fahrt tödlich am Baum endet oder auf dem Feld“, weiß Marcel Kerlikowsky.

Die Baumunfälle werden jährlich durch die VUK analysiert und Maßnahmen beschlossen. Die verkehrunfallkommission hat sich erneut für die Errichtung von Schutzplanken ausgesprochen. Dabei hat die Kommission besonders die Strecken L 23 (Britz – Golzow – AS Chorin), L 200 (Rüdnitz – Biesenthal) oder B 198 (AS Joachimsthal – Ziethen) im Auge. Bis dahin wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 70 km/h beschränkt. Aktuell gilt auf diesen Strecken Tempo 100.

Der Leiter der Straßenverkehrsbehörde mahnt: „Wenn Sie bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h die Kontrolle über Ihr Fahrzeug verlieren und von der Fahrbahn abkommen, so erreicht das Fahrzeug den Baum im Fahrbahnseitenraum mit einer sehr hohen Restgeschwindigkeit. Für die Insassen besteht kaum eine Überlebenschance. Im Vergleich zu Tempo 100 reduziert sich bei Tempo 70 deutlich die Aufprallenergie eines Fahrzeugs. Tempo 70 auf Alleestrecken ist also keine Schikane. Sie kann Leben retten!“

Im Jahr 2020 ereigneten sich 92 Baumunfälle. Die Verkehrsunfallkommission Barnim hat mit ihren Maßnahmen die Baumunfälle seit 2017 um 31 Prozent senken können. Neben der streckenbezogenen Reduzierung der Höchstgeschwindigkeiten wurden in der Vergangenheit Kurvenverläufe verdeutlicht, durch Oberflächenbehandlungen die Griffigkeit der Fahrbahnen verbessert und Schutzplanken installiert.

Verwendete Quelle: Landkreis Barnim

 

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