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Bernau: Nach „Lügenpresse“ ist „Gutmensch“ das Unwort des Jahres 2015

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Gutmensch - Unwort des Jahres 2015Bernau -Darmstadt: Soeben wurde das Unwort des Jahres 2015 veröffentlicht – Gutmensch

„Das Wort „Gutmensch“ ist zwar bereits seit langem im Gebrauch und wurde auch 2011 schon einmal von der Jury als ein zweites Unwort gewählt, doch ist es im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsthema im letzten Jahr besonders prominent geworden.

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Als „Gutmenschen“ wurden 2015 insbesondere auch diejenigen beschimpft, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren oder die sich gegen Angriffe auf Flüchtlingsheime stellen. Mit dem Vorwurf „Gutmensch“, „Gutbürger“ oder „Gutmenschentum“ werden Toleranz und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv, dumm und weltfremd, als Helfersyndrom oder moralischer Imperialismus diffamiert. Der Ausdruck „Gutmensch“ floriert dabei nicht mehr nur im rechtspopulistischen Lager als Kampfbegriff, sondern wird auch von Journalisten in Leitmedien als Pauschalkritik an einem „Konformismus des Guten“ benutzt.

Die Verwendung dieses Ausdrucks verhindert somit einen demokratischen Austausch von Sachargumenten…“, so in der Begründung der Jury der Technischen Universität Darmstadt, Prof. Dr. Nina Janich.

Diese möchte das Sprachbewusstsein und die Sprachsensibilität in der Bevölkerung fördern. Sie lenkt den Blick auf sachlich unangemessene oder inhumane Formulierungen im öffentlichen Sprachgebrauch, um damit zu alltäglicher sprachkritischer Reflexion aufzufordern.

Im Jahre 2014 wurde als Unwort „Lügenpresse“ gewählt.

„Das Wort „Lügenpresse“ war bereits im Ersten Weltkrieg ein zentraler Kampfbegriff und diente auch den Nationalsozialisten zur pauschalen Diffamierung unabhängiger Medien. Dass Mediensprache eines kritischen Blicks bedarf und nicht alles, was in der Presse steht, auch wahr ist, steht außer Zweifel. Mit dem Ausdruck „Lügenpresse“ aber werden Medien pauschal diffamiert, weil sich die große Mehrheit ihrer Vertreter bemüht, der gezielt geschürten Angst vor einer vermeintlichen „Islamisierung des Abendlandes“ eine sachliche Darstellung gesellschaftspolitischer Themen und differenzierte Sichtweisen entgegenzusetzen. (…)

Eine solche pauschale Verurteilung verhindert fundierte Medienkritik und leistet somit einen Beitrag zur Gefährdung der für die Demokratie so wichtigen Pressefreiheit, deren akute Bedrohung durch Extremismus gerade in diesen Tagen unübersehbar geworden ist (…)“, so in der Auffassung und Mitteilung der Technischen Universität Darmstadt, Prof. Dr. Nina Janich – Professorin für germanistische Linguistik an der TU Darmstadt und Jury Mitglied.

Die sprachkritische Aktion «Unwort des Jahres» wurde 1991 von Prof. Dr. Horst Dieter Schlosser (Frankfurt am Main) ins Leben gerufen und ist seit 1994 institutionell unabhängig. Horst Dieter Schlosser war 1991-2010 Vorsitzender und Sprecher der Jury.

Das Unwort des Jahres wurde nunmehr zum 25. Mal gewählt.

Alle Infos zum Thema findet Ihr unter: http://www.unwortdesjahres.net/

Foto/Grafik/Info: http://www.unwortdesjahres.net/

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