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Straßenbenennung und rote Rosen zu Ehren von Elli Voigt in Bernau

Eine rote Rose für Elli Voigt

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Bernau (Schönow): In Gedenken an die deutsche Widerstandskämpferin Elli Voigt, wurde am Samstag im Bernauer Ortsteil Schönow, eine Straße nach ihr benannt.

Als Datum wurde der 22. Februar 2020 gewählt, denn am Samstag, vor genau 108 Jahren, wurde Elli Voigt geboren und arbeitete später im ehemaligen Kabelwerk Schönow, welches sich an genau dieser Stelle befand.

Hier in Schönow begann auch ihre aktive Zeit als Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus. Im ehemaligen Kabelwerk knüpfte Elli Voigt Kontakt zu ausländischen Zwangsarbeitern und schuf Verbindungen zu Widerstandsgruppen in Bernau und Zepernick. Sie verbreitete Flugblätter zur Beendigung des Krieges, organisierte Sammlungen von Geld und Lebensmittelkarten oder beschaffte Papiere für illegal Lebende.

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Nachdem sie Anfang 1944 in das Visier der Gestapo geriet, wurde Elli Voigt im Juli 1944 verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis nach Potsdam gebracht. Es folgte eine Anklage wegen der Vorbereitung zum Hochverrat, Feindbegünstigung und Wehrkraftzersetzung. Nach dem Urteil wurde sie in das Frauengefängnis Barnimstraße, nahe des Berliner Alexanderplatzes, gebracht und wartete auf ihre Hinrichtung, die am 08. Dezember 1944 im Strafgefängnis Plötzensee vollstreckt wurde.

In einer bewegenden Rede gedachten, neben zahlreichen AnwohnerInnen, Bernaus Bürgermeister André Stahl, Schönows Ortsvorsteher Sven Grosche, Péter Vida als Vorsitzender der Bernauer Stadtverordnetenversammlung sowie die Arbeitsgemeinschaft Zeitgeschichte Schönow, das Wirken der Elli Voigt.

Geladen war auch die Tochter von Fritz und Elli Voigt. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Monika Klautsch leider nicht teilnehmen, bedanke sich jedoch mit einem übermittelten Grußwort. Sie betonte u.a., dass nie wieder Menschen umkommen sollten, die sich für eine friedliche Welt einsetzen.

Bürgermeister André Stahl verdeutlichte die Wichtigkeit solcher Gedenken. „Sie mahnen an eine Zeit, die sich nie wieder wiederholen darf. Nie wieder dürfen Menschen aufgrund ihres Aussehens, ihres Glaubens, oder ihrer Herkunft diskriminiert, verfolgt, vertrieben oder gar ermordet werden. Nie wieder darf nationalsozialistisches Denken und Handeln die Vorherrschaft erhalten.“

In einem Abschiedsbrief an ihre Eltern und Geschwister, denen sie wenige Stunden vor ihrer Ermordung schrieb, bat sie „eine rote Rose im Blumenbeet“ für sie zu pflanzen. Dem Wunsch folgte man am Samstag und so zierten zahlreiche Rote Rosen das Straßenschild mit Gedenktafel. Im Frühjahr sollen weitere Rosen die „Elli-Voigt-Straße schmücken.

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Kabelwerk Schönow

Im alten Kabelwerk Schönow wurden fast 80 Jahre Kabel gefertigt und zu damaligen Zeiten war das Werk einer der größten Arbeitgeber der Region und ein sehr wichtiger Bestandteil des sozialen Umfeldes.

Nach der Wende fand sich kein deutsches Unternehmen, welches das Kabelwerk kaufen- oder weiterführen wollte. Nach einem Zwischeninvestor/Inhaber aus England, entschied dieser, dass das Kabelwerk im März 1996 endgültig seine Tore schliessen sollte und dem Abriss zum Opfer fiel…

Nachdem bereits zahlreiche Gebäude abgerissen wurden, folgte am 29. April 2016 die Sperrung des noch verbliebenen 34 Meter hohen Schornsteins. (Bilder und Video) Heute befindet sich auf dem Gelände ein neu errichtetes Wohngebiet und die Elli-Voigt-Straße.

 

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