Stolpersteine erinnern an ermordete jüdische Panketalerinnen und Panketaler
Eine Info der Gemeinde Panketal
Bernau / Panketal: In vier verschiedenen Straßen in Panketal verlegte der Künstler Gunter Demnig am 10. Oktober 2022 sieben Stolpersteine.
Sie erinnern an jüdische Bewohnerinnen und Bewohner des Ortes, die während der NS-Zeit ermordet wurden. Die auffälligen Mahnmale wurden an den letzten selbst gewählten Adressen der Opfer in den Gehweg eingelassen.
Dies geschah im Beisein vieler Zuschauerinnen und Zuschauer, die Anteil am Schicksal der jüdischen Menschen nahmen und ihrer gedachten. Im Fall der Familie Benning, die früher in der Goslarer Str. 8 lebte, waren auch Angehörige anwesend, um diesem besonderen Moment beizuwohnen. Am Vorabend der Verlegung erinnerten der Panketaler Geschichtsverein „Heimathaus“ e.V. und die Kunstbrücke Panketal in einer Gedenkstunde im Rathaus an die ermordeten jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner.
Der Geschichtsverein reichte den Vorschlag zur Verlegung der Stolpersteine für das Bürgerbudget 2022 ein. Die Idee fand bei der Abstimmung große Zustimmung und landete auf Platz 2. Auf den jeweils 10×10 cm großen Messingblechen stehen unter der Überschrift „Hier wohnte“ der Name, Geburts- und Todesdaten sowie Hinweise zum Schicksal der Person. Die Stolpersteine sollen als Mahnmale an eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte erinnern, als die europäische jüdische Bevölkerung verfolgt und mehr als 6 Millionen Menschen davon ermordet wurden.
Die Stolpersteine sind eine Initiative von Gunter Demnig. Der Künstler verlegte seit 1992 in 1.265 Kommunen Deutschlands und in 21 Ländern Europas persönlich diese Steine. So wurden bis jetzt über 90.000 Stolpersteine verlegt. Dafür wurde der Kölner mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Er verlegte bereits im Mai 2006 zwei Stolpersteine in der Poststraße. Sie würdigen das Leben von Anna Gertrud und Moritz Löwenthal. Die im Oktober 2022 verlegten Stolpersteine erinnern an: Wolfgang Benning (Goslarer Straße 8), Jenny Gold (Straußstr. 53), Salomon Seelig, Hedwig Seelig, Emil Hans Seelig, Walter Gustav Seelig (alle Hufelandstr. 10) und Selma Kübler (Heinestr. 58).
Um die Erinnerungsarbeit weiter zu unterstützen, wurde vom Geschichtsverein „Heimathaus Panketal e.V.“ ein zweckbezogenes Spendenkonto eingerichtet. Ihre Unterstützung ist jederzeit willkommen.
IBAN: DE66 1705 2000 3600 1499 10 (Sparkasse Barnim) Verwendungszweck: Stolpersteine [bitte unbedingt angeben]