Bernau (Barnim): Also manchmal fragt man sich schon, was in den Köpfen einiger Mitmenschen vorgehen mag. Ich vermute, nicht wirklich viel.
Zumindest kommt einem der Gedanke auf, wenn man sieht, dass zahlreiche junge und frisch gepflanzte Bäume entlang der Panke mit Gewalt herausgerissen- und in das nebenstehende Gewässer geworfen wurden.
So geschehen am Berlin-Usedom Radweg im Bernauer Ortsteil Eichwerder, nahe dem S-Bahnhof Friedenstal. Hier müssen sich der oder die Täter viel Mühe gegeben haben. Sieben Bäume zählten wir am heutigen Vormittag die zuvor nebst der hölzernen Baumsicherung in der Panke oder daneben lagen.
Dank an bisher Unbekannte
Noch ehe der Schaden von der Stadt Bernau oder dem Bauhof bemerkt wurde, packten am heutigen Sonntagmorgen zwei uns nicht bekannte Passanten oder Anwohner an, zogen die Bäume aus dem Wasser und stellten sie provisorisch erst einmal wieder auf. Einen großen Dank dafür.
1.000 Bäume für Bernau
Diese und viele weitere Bäume wurden jüngst im Programm „1.000 Bäume für Bernau“ gepflanzt. In mehrwöchigen Aktionen werden seit letztem Jahr Laubgehölze wie Eiche, Erle, Rotdorn und Ahorn an Straßen und Feldwegen in- und um unsere Stadt gepflanzt werden und so für mehr Grün sorgen.
Bernau hat sich bewusst für dieses Programm entschieden, denn Bäume sind wertvolle Ökosysteme – sie bieten Brutmöglichkeiten für Vögel und wichtige Kleintiere und phasenweise auch Blütenweiden für Bienen und andere Insekten. Ganze Baumreihen, Alleen und Baumgruppen haben biotopverbindenen Charakter durch den Anschluss weiterer Lebensräume. Bäume an Feldrändern verhindern die Bodenerosion und binden Staub, sie prägen das Ortsbild und sind ein willkommener Schattenspender im Hochsommer. Nebenbei liefert die Maßnahme auch einen Beitrag zum Klimaschutz und hilft, die Folgen des Klimawandels abzumildern, denn die Bäume speichern CO2 und Wasser.
Das “Tausend-Bäume-Programm” kostet insgesamt etwa 740.000 Euro. Hierbei stammen 412.500 Euro aus dem Programm des NaturSchutzFonds des Landes Brandenburg und 330.000 Euro kommen von der Stadt Bernau. Den Zuschlag für die Realisierung erhielt die Gesellschaft für Umweltbau aus Salzwedel.
Wir danken Familie K. für Infos und bereits gestrige Hinweise.