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Bernau: Kinderbauernhof in Börnicke mit sofortiger Wirkung geschlossen

Plötztliche Schließung

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Bernau (Barnim): Wo gestern noch zum Frühlingsfest gefeiert wurde, verweist am heutigen Montag ein rot-weißes Flatterband auf die sofortige Schließung des Kinderbauernhof in Börnicke.

Auf einem am Eingang befindlichen Zettel heisst es: „Der Landkreis Barnim hat mit sofortiger Wirkung verfügt, den Kinderbauernhof Börnicke zu schließen“.

Nachdem uns zahlreiche Leser*innen am heutigen Montagvormittag verwundert darüber informierten, haben wir uns sofort auf den Weg gemacht um Näheres zu erfahren. Denn auch für für uns kommt die plötzliche Schließung ziemlich unvermittelt. Mit der heutigen Untersagungsverfügung ist es dem Betreiber ab sofort nicht gestattet, den Hof für das Besucher zu öffnen, Tiere zur „Schau“ zur stellen oder Veranstaltungen durchzuführen. Ferner ist es Heiko Jesse untersagt, den Kinderbauernhof als solches zu bewerben oder Lebensmittel vor Ort (Gastronomie) zu verkaufen.

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Rückblick: Noch am 05. April lud der RBB Robur Bus zu einer gemeinsamen öffentlichen Diskussion ein. Im Beisein von etwa 100 Gästen gab es für alle Beteiligten die Möglichkeit, Ihren Standpunkt zur möglichen Betriebsuntersagung kund zu tun und zu diskutieren. Unter den Gästen waren u.a. der stellvertretende Landrat Holger Lampe, Bernaus Bürgermeister André Stahl, Bernauer Stadtverordnete, Betreiber Heiko Jesse und zahlreiche Besucher*innen.

Grund für den öffentlichen Termin war ein Schreiben der Unteren Bauaufsichtsbehörde des Landkreis Barnim vom März 2019 in welchem dem jetzigen Betreiber mitgeteilt wurde, dass die bisherige Nutzung formell illegal wäre. Beim gemeinsamen Termin vor Ort, stellte sich dann heraus, dass zum Betrieb des Kinderbauernhofes einige Genehmigungen fehlten. Insbesondere ging es hier um bauliche Veränderungen und um einen Antrag zur “Schaustellung von Tieren”.

Nach einigen Diskussionen war man sich jedoch einig, dass keiner ein Interesse daran hat, den Kinderbauernhof Börnicke zu schließen. Bernaus Bürgermeister André Stahl sowie zahlreiche Vertreter der Stadtverordnetenversammlung wollen sich dafür einsetzen, dass der Betrieb des Hofes erhalten werden kann. Ferner will die Stadt Bernau dahingehend Unterstützung anbieten, dass sie bei etwaigen Anträgen behilflich sind oder beratend zur Seite stehen.

Aber; in erster Linie muss Heiko Jesse als Betreiber hier die entsprechende Vor- und Zuarbeit  erbringen. An ihm liegt es nun umgehend die fehlenden und entsprechenden Anträge einzureichen und sich mit dem Landkreis Barnim sowie der Stadt Bernau abzustimmen.

Holger Lampe betonte, dass auch dem Landkreis Barnim an einer Schließung nicht gelegen ist. Vielmehr sei man bereit bei der Erfüllung aller Auflagen oder behördlichen Notwendigkeiten, den Antrag zur Untersagung zurückzuziehen, bzw. den Weiterbetrieb wohlwollend zu prüfen.

Nun, etwa 10 Tage später erreichte dem Betreiber nun die Verfügung zur sofortigen Schließung. 

Für und uns zahlreiche Außenstehende klang es am vorletzten Freitag nicht wirklich danach, als ob der Hof nun wirklich schließen müsse und wir sind eigentlich relativ optimistisch aus diesem Termin gegangen. Als wir am vergangenen Wochenende das Frühlingsfest besuchten, berichtete uns der Betreiber, dass er dem Landkreis in den letzten Tagen ausstehende Anträge beigebracht hätte.

Nachtrag (15 Min. nach unserem Beitrag)

Soweit wir informiert sind, liegt der Hauptgrund der Schließung, bzw. der nun erteilten Untersagung  noch immer an fehlenden Genehmigungen des Betreibers (Datum-Zustellung des Untersagungs-Schreibens). So zumindest auch die heutige Aussage des Landkreises auf unsere Anfrage am Mittag.

Anders sieht es die Bernauer CDU, die dem Betreiber aktuell eng zu Seite steht. Hier heisst es in einer Mitteilung:

„Bei Gesprächen mit dem Landkreis Barnim und einer bauordnungsrechtlichen Anhörung zur Nutzungsuntersagung vom 20. Februar 2019 wurde eine Änderung des Flächennutzungsplans für Börnicke angeregt, um die erforderliche Baugenehmigung positiv bescheiden zu können.

Ein Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans vom 22. März 2019 liegt seit dem 25. März 2019 im Bernauer Rathaus vor.

Ein Antrag für die Erteilung einer Erlaubnis für die sogenannte Zur-Schau-Stellung von Tieren wurde am 8. April 2019 beim Landkreis Barnim eingereicht.“

Die Situation scheint ziemlich festgefahren zu sein. Der Betreiber ist der Ansicht, alles Mögliche getan zu haben und der Landkreis ist der Meinung, dass dies nicht der Fall ist. 

Es bleibt zu hoffen, dass sich beide Parteien noch einmal an den Tisch setzen und ganz genau, vielleicht auch ohne Medien und Parteien, abstimmen, was zum Betrieb des Kinderbauernhofes nötig ist oder auch nicht.

Im Übrigen kann gegen den erlassenen Bescheid Einspruch erhoben werden und die Stadt Bernau hat in diesem Fall keinen Einfluss auf die Forderungen des Landkreises.

Kommentar zu all den unzähligen Facebook-Kommentaren bei Bernau LIVE

Liebe Leser*innen des Beitrages,

Generell sind auch wir für den Erhalt des Kinderbauernhofes und auch wir sind erstaunt, über die plötzliche Untersagungsverfügung des Landkreises.

Allerdings, so fair sollte man bleiben, bringt es nichts, sich in maßlosen Anschuldigungen hochzuschaukeln oder jedem, außer dem Betreiber, den schwarzen Peter zuzuschieben oder gar beleidigend zu werden.

Fakt ist, dass es seitens des Kinderbauernhofes vermutlich Versäumnisse gab, Genehmigungen für den ordnungsgemäßen Betrieb in vorgeschriebener Form einzuholen. Hierzu zählen u.a. das Zurschaustellen von Tieren oder ggf. der gastronomische Betrieb.

Mittlerweile scheint die Angelegenheit jedoch so verworren, dass es für Außenstehende schwer zu verstehen oder nachzuvollziehen ist. Dies merkt man auch schon an einigen Kommentaren. Zudem vermuten wir, dass nicht alles öffentlich gemacht wurde oder veröffentlicht werden kann, was zur besseren Urteilsfindung beitragen könnte. (laufende Verfahren).

Es bleibt zu hoffen, dass sich Landkreis und Betreiber noch einmal an den Tisch setzen und ganz genau, vielleicht auch ohne Kameras, Medien und Parteien, abstimmen, was zum Betrieb des Kinderbauernhofes nötig ist oder auch nicht. Im Übrigen entscheidet hier der Landkreis Barnim, nicht die Stadt Bernau!

Wir drücken Herrn Jesse und dem Kinderbauernhof die Daumen und hoffen auf einen Fortbestand mit all seinen dafür benötigten, bzw. geforderten Genehmigungen. Zur Petition.

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