Prost und alles Gute: Else Arndt aus Bernau feiert ihren 100. Geburtstag
Herzlichen Glückwunsch
Bernau / Schönow: Else Arndt hat für ein langes Leben ein einfaches Rezept: »Viele Kreuzworträtsel und kein Kuchen, der macht nur dick!« – eine Maxime, die sie auch an ihrem 100. Geburtstag unter Beweis stellte.
Ganz nach ihrem Motto verschmähte sie die Rafaelo-Torte und freute sich über das liebevoll hergerichtete Büfett mit Salami-Brötchen, Käsespieß und gefülltem Ei. Das Team der Tagespflege „Heidehof“ hatte sich wahrlich Mühe gegeben, ihren Wunsch nach deftiger Kost zu erfüllen.
Clemens Pfütz, allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeisters, und Sabine Preußner, Geschäftsführerin der GGAB – Gemeinnützige Gesellschaft für Alten- und Behindertenpflege mbH Bernau, gehörten am Mittwoch, dem 13. November, in der Tagespflege im »Heidehof« zu den ersten Gratulanten. Sie bescherten der Seniorin einen blumenreichen Start in das neue, das 100. Lebensjahr.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich die 100 erreiche“, sagte das Geburtstagskind, das am 13. November 1924 in Ebereschenhof, einem Ortsteil von Nauen, als ältestes von sechs Kindern zur Welt kam. „Solange meine Klappe noch auf und zu geht, fühle ich mich wohl“, meinte die gesprächige Rentnerin, die von Montag bis Freitag in der Schönower Tagespflegeeinrichtung der GGAB betreut wird.
Ansonsten lebt sie noch in ihrer eigenen Wohnung in Schönow. „Ich hab’s gut, ich kann meinem Sohn jeden Tag auf dem Kopf herumtrampeln. Der wohnt nämlich in der Wohnung unter mir“, scherzte Else Arndt. Auch zu ihren zwei Enkelsöhnen und fünf Urenkeln hat sie einen guten Draht. „Mit meinen Urenkeln unterhalte ich mich liebend gern, die sind richtig schlau“, freut sie sich über den Nachwuchs.
„Wegen ihrer ‚lockeren Sprüche‘ und ihrer fürsorglichen Art ist Else Arndt bei unseren Tagesgästen sehr beliebt“, berichtete Andreas Rolle, Pflegedienstleiter des „Heidehofs“ der GGAB mbH, in dem 17 Plätze zur Verfügung stehen. Beim Rummikub, einem Spiel, das dem Kartenspiel Rommé ähnelt, nur dass es mit Zahlenplättchen gespielt wird, gewinnt sie meist. „Weil sie auch gern mal ‚bescheißt‘“, wie ihr Sohn Falk-Karsten Arndt schmunzelnd verriet. „Wenn die anderen nicht clever genug sind, ist das nicht mein Problem“, konterte die 100-Jährige.
Else Arndt arbeitete 40 Jahre im Kabelwerk in Schönow. Als Meisterin leitete sie eine Abteilung mit 80 Frauen. Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg war sie vier Jahre lang Bürgermeisterin in Lindenberg.
Bei der Verabschiedung versprach Clemens Pfütz, allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeisters: „Zum 110. Geburtstag komme ich wieder zum Gratulieren und Plaudern.“ Darauf die schlagfertige Seniorin: „Das müssen Sie lauter sagen, damit es hier alle hören!“
In der Hussitenstadt leben derzeit sieben Menschen, die 100 Jahre oder älter sind. Davon sind sechs Frauen und ein Mann. Im Dezember kommt eine weitere 100-Jährige hinzu, so die Stadt Bernau in ihrer Mitteilung.