Großübung der Feuerwehren Schönerlinde, Schönwalde und Basdorf (Video)
"Explosion Flüssiggastank - mehrere verletzte Personen"
Basdorf (Barnim): Wenn man sich folgende Feuerwehr-Alarmierungsmeldung anschaut, bekommt man unweigerlich einen Schrecken:
„Explosion Flüssiggastank – mehrere verletzte Personen“ Dazu die Anschrift einer Tankstelle.
Klar, dass hier eine nicht alltägliche Gefahrenlage vorliegt und wirklich jede Sekunde zählt. Um einen solchen Einsatz zu üben reichen Handbücher wohl nicht aus und so wurde dieses Szenario kürzlich nachgestellt. Alarmiert wurden hierzu die Freiwilligen Feuerwehren Schönerlinde, Schönwalde und Basdorf, deren Kamerad*innen nicht wussten, dass es sich um eine Übung handelt.
Es war Abend und viele der ehrenamtlichen Feuerwehr – Kamerad*innen haben zu Hause bei ihrer Familie beim Abendbrot gesessen oder waren auf dem Arbeitsheimweg als die Alarmierung ihren Pieper klingeln lies.
Innerhalb von Sekunden hieß es dann alles stehen und liegen lassen, anziehen und ab zur Wache.
Bereits nach knapp 10 Minuten trafen die ersten Feuerwehren an der Esso-Tankstelle an der Prenzlauer Straße ein. Vor Ort bot sich ihnen ein Bild des Schreckens und der Unübersichtlichkeit: Überall Qualm, schreiende und vermeintlich verletzte Personen, überall Blut, verdutzte umherstehende Passanten oder Kunden, die zufällig gerade ihr Fahrzeug betankten.
Nachdem sich die Einsatzleiter einen Überblick über die Situation verschafften, galt es als erstes Menschenleben zu retten. Hierzu war ein Jeder gefragt. Die Kameraden selber sowie auch Mitarbeiter der Tankstelle. An verschiedenen Stellen musste sich gleichzeitig um am Boden liegende oder in Panik geratende Personen gekümmert werden. Mittendrin Passanten, „nervende“ Pressevertreter und Schaulustige am Straßenrand. Nebenbei gab es immer wieder kleinere Explosionen und jede Menge Qualm.
Neben dem Löschangriff stand bei dieser sehr realistischen Übung vor allem die Erstversorgung von Verletzten auf dem Programm. Absichtlich wurde hierfür auf die Teilnahme von Rettungsdiensten verzichtet. Gerade bei der Massenansammlung von Verletzten (MANV) zählt jede Sekunde und oftmals sind nicht gleich genügend Rettungssanitäter oder Ärzte vor Ort. Hier es es um so wichtiger, dass die Kamerad*innen auch für eine solche Situation gut gerüstet sind, einen klaren Kopf bewahren und vor allem genügend Kenntnisse in der Ersthilfe besitzen. Im Übrigen wurden bei dieser Übung auch die Mitarbeiter*innen der Tankstelle involviert und zur „Ersthilfe“ herangezogen.
Im Anschluss der Übung zeigten sich die Einsatzleiter unter der Regie von Rico Bötcher sehr zufrieden. Insbesondere wurde gelobt, dass die Feuerwehren wirklich schnell und mit vollbesetzten Fahrzeugen am Unglücksort waren. Auch wenn der Löschangriff gut funktionierte, so zeigte die Übung auch, dass gerade im Bereich „Erste Hilfe“ noch ein klein wenig Lehrbedarf besteht. Hier will man zukünftig noch mehr an der Ausbildung arbeiten und sich der Thematik intensiver annehmen.
Aber für diesen Abend ging es dann aber erst einmal zurück zur Wache und anschließend mit vielen Erlebnissen und Eindrücken wieder nach Hause.
Kurzer Hinweis: Im Video stehen die Feuerwehr-Fahrzeuge auf der Tankstelle – dies würde bei einer tatsächlichen Gefahrenlage so nicht sein. Hier wollte man vermeiden, dass die Prenzlauer Straße für den Verkehr gesperrt werden muss.
Wir danken den Feuerwehren Schönerlinde, Schönwalde und Basdorf, dass wir dabei sein durften und Steffen von Diday Media für die sehr spontane und kurzfristige Unterstützung.