
Bernau / Barnim: Am heutigen Freitag wurde nach längerer Pause zu bundesweiten Protestaktionen rund um ein besseres Klima aufgerufen.
Während sich zum Beispiel in Berlin zahlreiche „Fridays for Future“ – Teilnehmer am Brandenburger Tor zum globalen Klimastreik versammelten, wurde auch in Bernau bei Berlin protestiert. Unter dem Motto „Kein Grad weiter“ trafen sich hierzu um 14 Uhr etwa 100 Menschen auf dem Bahnhofsvorplatz.
Aufgerufen hatte hier die Organisation „Parents for Future„. Nach einer knapp halbstündigen Protestaktion, die von Regen begleitet wurde, ging es mit dem Zug weiter nach Eberswalde, wo am Nachmittag um 15 Uhr eine weitere „Fridays for Future“ Demonstration auf dem Bahnhofsvorplatz stattfinden soll.
Unterstützt wurden die Bernauer Teilnehmer*innen unter anderem vom Panketaler Klimabündnis aus den Parteien Bündnis 90/Die Grünen sowie Die Linke sowie von Vertretern der Ortsgruppe des ADFC. Letztere fuhren mit dem Fahrrad vom Rathaus Panketal nach Bernau.
Darum geht es – Infos via NaturFreunde Berlin e.V. / Fridays for Future
Ein breites Bündnis aus zahlreichen Organisationen, Verbänden und Initiativen unterstützt den weltweiten Klimastreik der Fridays-for-Future-Bewegung am 25. September. Unter dem Motto „Die Klimakrise macht keine Pause!“ rufen sie dazu auf, sich am letzten Freitag im September einer der bundesweit mehr als 190 Demonstrationen und Aktionen anzuschließen. Gemeinsam fordern sie starke EU-Klimaziele, den Kohleausstieg bis 2030 und eine sozial-ökologische Wende.
„Nicht nur die Corona-Krise stellt uns vor nie dagewesene Herausforderungen, sondern erst recht die Klimakrise“, heißt es im Aufruf des Bündnisses. „Hier gilt wie bei Corona: Die Bundesregierung muss auf die Wissenschaft hören und endlich entschlossen handeln.“ Gelegenheit dafür bietet der EU-Gipfel im Oktober, bei dem die EU-Staaten über die Anhebung der europäischen Klimaziele entscheiden. Das Bündnis erwartet von Kanzlerin Merkel, als EU-Ratsvorsitzende dafür zu sorgen, dass die EU-Staaten eine Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent beschließen. Nur so kann die EU ihren Teil dazu beitragen, dass die Erderhitzung nicht die kritische 1,5-Grad-Schwelle überschreitet.
Der Protest richtet sich auch gegen das Kohle-Gesetz der Großen Koalition, das einen Kohleausstieg erst für 2038 vorsieht. „Wer unsere Stimme für die Bundestagswahl im nächsten Jahr will, muss spätestens 2030 aus der Kohle aussteigen. Für die Energiewende brauchen wir jetzt den massiven Ausbau der Erneuerbaren: auf mindestens 75 Prozent bis 2030“, sind sich die 13 Organisationen in dem Bündnis einig.
Einen Ausweg aus der Klimakrise bietet nur die sozial-ökologische Transformation der gesamten Wirtschaft. Statt Corona-Staatshilfen für klimaschädliche Industrien zu zahlen, gilt es, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zu Eckpfeilern aller Investitionen zu machen. „Die klimapolitischen Herausforderungen eröffnen die Chance, Soziales neu zu denken und so mehr Lebensqualität für alle zu schaffen. Wir wollen einen solidarischen Sozialstaat, in dem Strom, Wohnen, Lebensmittel und Mobilität klimafreundlich und für alle bezahlbar sind“, heißt es im Aufruf.
Die Demonstrationen und Kundgebungen am 25. September sind Corona-konform mit Alltagsmaske und Abstand geplant.
Zum Koordinierungskreis des Bündnisses gehören Attac Deutschland, Avaaz, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die BUNDjugend, Campact, Greenpeace, die Klima-Allianz Deutschland, der NABU, die NAJU (Naturschutzjugend im NABU), die NaturFreunde Deutschlands, die Naturfreundejugend Deutschlands, Together for Future, der WWF und die WWF-Jugend. Der Aufruf wird insgesamt von 55 zivilgesellschaftlichen Organisationen getragen.
Verwendete Quellen: NaturFreunde Berlin e.V., Fridays for Future, Parents for Future
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